Besser als Alice Cooper

Die Story ist erstmals erschienen im ROCKS Magazin, Ende 2016. Basis war ein Interview, das ich mit Fee Waybill am Nachmittag vor dem Konzert am 1. Oktober 2016 in der Fabrik Bruchsal führte. Wir trafen uns in einem kleinen, etwas abgewetzten Hotel mtten in der Stadt. Es war wieder einer der Termine, bei denen ich nicht so recht wusste, was auf mich zukommen würde. War dieser Waybill ein gefährlicher Verrückter? Ein eitler Selbstdarsteller? Ein arroganter Schnösel gar? Nichts von dem: Es erwartete mich ein Mann mit dezidierten Ansichten  über die amerikanische Politik, den „american way of life“ – und einer Menge Sarkasmus und Humor in der Birne. Das Gespräch dauerte rund 90 Minuten, und hätte Fee dann nicht zum Soundcheck  aufbrechen müssen, es hätte noch bis in die Nachtstunden weitergen können.  Wahrscheinlich  hätte er mir dann auch noch seine aktuellen Blutdruckwerte verraten und den Kontostand seiner Frau…..

In den 70er-Jahren sind The Tubes berühmt-berüchtigt für ihre provokante Show. Sie stellen barbusige Damen auf die Bühne, spielen Bondage-Spielchen und machen sich über so ziemlich alles lustig, was dem Durchschnittsamerikaner heilig ist – ob Fastfood, Gameshows oder Patrioten: Ihr Sänger Fee Waybill zieht alles durch den Kakao. Dazu gibt es reichlich schräge Musik – die sich erst in den 80er-Jahren mit Hits wie ›I’ll talk To You Later‹ oder ›She`s A Beauty‹ dem Mainstream nähert.

Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sind sie immer noch unterwegs und spielen rund 50 Shows im Jahr. Die immer auch ein Nostalgie-Trip in die Zeit sind, in der man sie noch für richtig schockierend hielt. Fee Waybill spielt nach wie vor mit sichtbarer Begeisterung seine ironisch-sarkastischen Rollenspielchen. Der 66-jährige agiert mit beinahe jugendlicher Energie auf der Bühne, schlüpft ständig in andere Kostüme, während er sich den Charakteren der Songs anverwandelt. Mal gibt er den Marlon Brando, mal tritt er für das Gene-Pitney-Cover ›The Man Who Shot Liberty Valance‹ als Cowboy auf, während die Band Country spielt, stilsicher aber mit Augenzwinkern. Für ›Mondo Bondage‹ reicht heute die Andeutung: das faltige Gesicht unter der Fetischmaske mit der Taschenlampe angestrahlt – und schon ist Waybill wieder der vermeintliche Jugendverderber von damals. ›What Do You Want From Life‹ ist so aktuell wie zur Zeit seiner Entstehung. »Wir haben als Jugendliche unheimlich viel Fernsehen geschaut, weil es einfach zu heiß war, um rauszugehen«, schmunzelt der Sänger. Zur sämig hochglanzästhetischen Musik der Band wird er zum schmierigen Gameshow-Gastgeber und säuselt von den Dingen, auf die ein amerikanischer Bürger Anspruch hat: Einen Swimming Pool in Nierenform, einen Baum voller Gucci-Schuhe, einen Antibiotika-Vorrat für ein Jahr, eine Kettensäge und eine pompöse Hochzeit in Las Vegas.
Schon vorm Erscheinen ihres von Al Kooper produzierten Debütalbums The Tubes (1975) macht sich die Band in der Region San Francisco einen Namen durch ihre Shows. Einmal wirft Waybill Kokain und Pillen ins Publikum, das Publikum wirft zurück. Skandalös! Natürlich handelt es sich nicht um Drogen, sondern um Fluor und Bonbons. Ihre Show, von der Presse seinerzeit gern mit der ›Rocky Horror Picture Show‹ verglichen, wird nach dem Erscheinen des Debüts größer und grösser, auf der Bühne agieren neben den sieben Musikern bis zu acht Tänzerinnen und Akrobaten, die Roadcrew wächst auf zwei Dutzend Personen. Hinter der Band laufen auf mehreren Bildschirmen Videos, die Baseball-Spiele, Atombombenexplosionen, Bildungsprogramme und Ausschnitte aus Fernsehshows zeigen. Man amüsiert sich über die unfreiwillige Terroristin Patty Hearst, macht Bryan Ferry und David Bowie lächerlich, führt als Horrorfilm-Hommage eine Art ›Texas Chainsaw Massacre‹ auf und Fee Waybill verprügelt eben mal ein Pärchen in der ersten Reihe, das natürlich auch zur eigenen Entourage gehört. Das deutsche Magazin SOUNDS befindet, die Amerikaner agierten „wie eine Zirkustruppe auf LSD“ – was Bände spricht über die Ratlosigkeit der Kritiker.
The Tubes sind ein Joint Venture aus zwei Bands, deren Musiker Anfang der 70er-Jahre aus dem langweiligen Phoenix/Arizona in die angesagte Metropole San Francisco gezogen sind. »Einer der Gründe, warum wir sind, wie wir sind ist der, dass wir alle in Phoenix aufgewachsen sind«, versucht der Sänger eine Erklärung des speziellen Tubes-Humors. »Die Stadt war der Testmarkt für den Rest der USA. Groß genug, aber weit weg von dem, was in Los Angeles oder New York oder Chicago abging. Man konnte hier etwas ausprobieren, und keiner konnte sagen: Oh, das hat in New York funktioniert, deshalb muss es gut sein. Bei uns gab es ein Fast-Food-Drive in, bevor es so was Los Angeles gab. So kamen wir zu unseren Themen genommen und darüber wollten wir uns lustig machen. Ausserdem ist Phoenix politisch geradezu absurd rechts. Trump ist ein Held im verfickten Arizona«, sagt Waybill mit süffisantem Grinsen. ›Proud To Be An American‹ aus dem Jahr 1975 klingt denn auch wie eine Rede des 45. US-Präsidenten. Da heisst es „es ist umöglich, minderwertigen Fremden Gleichheit und Gerechtigkeit zu gewähren, die zu eifersüchtig sind, uns zu vertrauen“. »Das haben viele Leute als patriotischen Song verstanden. In den Südstaaten verstehen sie das nicht, sie sind ein Haufen fuckin‘ rednecks. In Japan hat es auch nicht funktioniert. Sie begreifen nicht das Subtile, den Sarkasmus, den Humor und die Parodien, die in den Texten stecken. Aber darum geht es bei uns. Wir sind anders als fuckin‘ Bon Jovi, bei denen die Texte überhaupt nichts bedeuten. Aber in Westeuropa, in Großbritannien und in Deutschland haben die Leute es begriffen.«
Das Debüt ist eine wilde Mischung aus handfestem Rock, Jazzrock, Latin Swing bis hin zu zappaesken Momenten. Es enthält aber auch die Klassiker ›Mondo Bondage‹ und ›White Punks On Dope‹. Ersteres entsteht als Reaktion auf die ersten Eindrücke der Musiker von der Szene in San Francisco: »Schwule Jungs, die in Lederklamotten herumliefen, aus denen ihr Arsch heraushing, das gab es in Fuckin‘ Arizona nicht.« ›White Punks On Dope‹ – in Deutschland vermutlich als in der Nina Hagen Version als ›TV Glotzer‹ besser bekannt als das Original – handelt nur im weitesten Sinn von Drogen. »Einge reiche Kids in San Francisco liebten uns. Vielleicht wegen der Stripperinnen, die bei uns auf der Bühne tanzten. Diese Typen kamen also in ihren hübschen Anzügen zu unseren Shows, sie fuhren schicke BMWs, und wir liebten sie auch, denn sie brachten uns Drogen mit. Wenn sie es zu wild getrieben hatten, fuhren sie ihren BMW auf dem Heimweg zu Schrott und kauften sich am nächsten Tag einen neuen.«
Mit Whgie Punks On Dipe assoziert der Tubes-Fan bis heute die vollkommen überdrehgte Parodie auf den Rcokstar-Typus, im Wortsinne größer als das echte Leben – auf einem halben Meter hohen Plateausohlen einherstaksend, in Silber gewandet, mit goldblonder Lockenhaarperücke und angewidert besoffen Bier ins Publikum speiend. Sein Name ist Quay Lewd. Das Vorbild dafür läuft Waybill über den Weg, als The Tubes für die extrem angesagten New York Dolls eröffnen. »Auf der einen Seite waren wir – ein Haufen Cowboys aus Arizona. Und sie verkörperten das Klischee-Bild von Glam Rock. Alles in Silber, hohe Schuhe, Make Up. Ich dachte, im echten Leben sind sie bestimmt nicht so, das ist alles nur Quatsch fürs Publikum. Aber es stellte sich schnell heraus: das war ihre Alltagskleidung. Die standen morgens auf, und legten Make Up an, die trugen Plattform-Stiefel auf der Straße, in denen man kaum laufen konnte. Ich fand das zum Brüllen komisch. Sie waren die Inspiration für Quay Lude. Natürlich musste die Parodie höhere Schuhe, wilderes Haar und dickeres Make Up haben als das Original und in der Hose einen Riesen-Dildo. Wenn man nicht bis ins absolut Lächerliche übertreibt, kommen die Leute gar nicht auf die Idee, dass es eine Parodie sein könnte.«
Die Sittenwächter, die Tubes-Konzerte verhindern wollen, kommen sowieso nie auf dieses Idee. »Sie behaupteten sogar, wir hätten Geschlechtsverkehr auf der Bühne. Das war kompletter Schwachsinn, Aber wir merkten schnell, dass man mit Oben-Ohne-Mädchen nicht durchkommt, sobald man Kalifornien verlässt. Also trugen sie zuerst Nippelschoner, dann Büstenhalter. Aber unser Ruf eilte uns voraus, drum konnte unser Agent einige Städte nicht buchen. Auch in England: Die Väter der Stadt Portsmouth, ein Haufen alter griesgrämiger Männer, kamen zusammen und beschlossen: Diese Band darf hier nicht spielen. Das war natürlich Werbung für uns, und in London haben die Leute uns geliebt!« Ende 1977 verkaufen sie das dortige Hammersmith Odeon für eine ganze Woche aus, daraus entsteht – nach drei relativ erfolglosen Studioalben (The Tubes, Young and Rich und Now), das Live-Doppelalbum What Do You want from Live. In den USA erreicht es immerhin Platz 82 der LP Carts, im Grossbritannien Platz 38.
Remote Control (1979) ist das vierte Studio-Album der Band für A&M. Produzent Todd Rundgren schlägt vor, ein Konzeptalbum in Angriff zu nehmen. Fee Waybill hat gerade Jerzy Kosinskis Roman „Being There“ gelesen: »Da ging es um einen Typen, der seine ganze Jugend über nur fernsieht und nur virtuelle Erfahrungen hat. Ich hatte das Gefühl, Kosinski schreibt über mich.« Das ist die Story schlechthin für das Album, denkt der Sänger, verfertigt ein viele Seiten langes Exposé, und ist überzeugt: »Das ist ein vollkommen unbekanntes Buch, und keiner wird merken, dass ich die Geschichte geklaut habe.« Als die Verfilmung mit Peter Sellers in der Hauptrolle Preiere hat (mit dem deutschen Verleihtitel: Willkommen Mr. Chance) wird ihm angst und bange, wegen Plagiats angezeigt zu werden, »aber nichts geschah.«
Remote Control ist geradliniger – oder in Fee Waybills Worten: »Das klang dann mal nicht so, wie wenn ein seltsamer Captain Beefhart Song auf einen genauso seltsamen Frank Zappa Song folgt. Es hatte einen gewissen roten Faden.« Ausser dem inhaltlichen Konzept steht bei Beginn der Aufnahmen nichts. Die Musik entsteht Tag für Tag. »Wir haben jede Idee, die wir gut fanden, sofort aufgenommen. Es wurde nicht herumprobiert, keine alternativen Ideen überlegt.«
Aber auch dieses Album wir nicht der erhoffte kommerzielle Durchbruch, tritz der unebstrittenen Anziheungskraft der Band als Libe-Attraktion. »Wir hatten die großartigste Show der Welt, es war das spektakulärste, was man zu sehen kriegte. Wir waren einfach besser als die Konkurrenz, wir waren besser als Bowie oder Alice Cooper. Aber nach der Show gingen die Leute nach Hause und entwickelten ihre Filme, anstatt in den Laden zu rennen und unsere Platten zu kaufen. Unser Erfolg bei den Touren hat sich nie in Plattenverkäufe umgesetzt«, resümiert Waybill das ewige Dilamma. Sie beginne gerade, Songs für ein Nachfolgealbum Suffer For Sound aufzunehmen, als ihr Label A&M 1980 den Stecker zieht. »Unser Management machte sich auf die Suche nach einer anderen Firma. Aber in diesem Business gibt es keine Geheimnisse, und die wussten alle, wie wenig Platten wir verkauft hatten, sie wussten, wie viel A&M in unsere Tourneen investiert hatte und dass sich das nach all diesen Jahren noch immer nicht amortisiert hatte, also haben alle abgewinkt.«
Nur einer glaubt an die Band: Bobby Colomby von Capitol Records, auch bekannt als Schlagzeuger der Jazzrocker Blood, Sweat & Tears. Als Produzent wird David Foster gewonnen – heute legendär als Produzent von Megastars wie Earth, Wind & Fire, Michael Bolton, Seal, Chaka Khan, Kenny Rogers, Dolly Parton, Chicago, Hall & Oates und anderen. »David ist ein Genie. Die erste Platte, die wir mit ihm machten The Completion Backward Principle von 1981, ist meiner Meinung nach die beste, die wir je gemacht haben. Wir hatten nie mit einem Produzenten gearbeitet, der so viel von uns forderte. Wenn Du bei David Foster einen Fehler gemacht hattest, musstest Du es nochmal machen. Sein Spruch war: Ihr hab einen großartigen Song hier, aber er kommt mir vor, wie wenn man vögelt, und einfach mittendrin aufhört ohne Orgasmus. Da muss man eine Weg finden: Anfang, Mitte, großes Ende.« Foster will unbedingt einen Rock-Hit. Also heuert er den gefrageten Gitarristen Steve Lukather an. Nur er, Foster, Waybill und Schlagzeuger Prairie Prince treffen sich an einem Vormittag um 10 Uhr konspirativ im Studio. Lukather schüttelt den Riff aus dem Ärmel, Waybill schreibt den Text, nach einer Stunde ist ›Talk To Ya Later‹ fertig. Um drei Uhr nittags darf der Rest der Band sich das fertige Produkt anhören, und ist nicht nur begeistert. Denn immer noch gilt bei der Band das Hippie-Prinzip der Anfangstage, das Waybill mit »Sieben Häuptlinge, keine Indianer« treffend beschreibt. Die Rechnung geht auf, ›Talk To Ya Later‹ bringt den Erfolg. Also wird die gleiche Prozedur mit ›She’s A Beauty‹ wiederholt, das der Hit des 83er-Albums Outside Inside wird. »Aber als David für das nächste Album vier solche Songs mit mir, Luke und Prairie produzieren wollte, sagten die anderen nein. Ich warnte: Das ist ein großer Fehler. Lasst und das noch einmal mit Foster machen. Wir werden eine total erfolgreiche Platte haben und dann sind wir fuckin REO Speedwagon.«
Der Sänger wird überstimmt, wieder mit Todd Rundgren entsteht das konfuse Love Bomb Album (1985) und floppt gnadenlos. »Ich hatte Recht behalten. Ich verließ die Band und zog nach Los Angeles und fing an Songs mit Richard Marx zu schreiben. Dann brachte ich nur noch auf den Postboten warten, der die Tantiemenscheck brachte.« ‹
1993 kommen die Tubes wieder zusammen, veröffentlichen 1996 ein weiteres Studioalbum Genius Of America und 2001 das Live-Album The Tubes World Tour 2001. In der aktuellen Besetzung spielen immerhin noch vier Mitglieder der Anfangszeit: Neben Wabyill und Drummer Prairie Prince Gitarrist Roger Steen und Bassist Rick Anderson. »Es gibt nur noch einen Häuptling, und der bin ich. Die anderen haben das akzeptiert. Aber ich verlange nicht zu viel. Ich habe die Ideen, wir reden darüber und erarbeiten die Show zusammen.«

 

Rocktheater der irren Art

The Tubes in der Fabrik Bruchsal, 1.10.2020

Artikel erstmals erschienen in der Bruchsaler Rundschau, 3.10.2016

In den 70er-Jahren waren The Tubes provokant und inszenierten eine Show, die oft – zu Unrecht – mit Alice Cooper vergleichen wurde. Während Cooper Blut auf der Bühne vergoss, aber eigentlich nichts mitzuteilen hatte, stellten The Tubes barbusige Damen auf die Bühne, spielten Bondage-Spielchen und machten sich über so ziemlich alles lustig, was dem Durchschnittsamerikaner heilig war. Ob Fastfood, Gameshows oder aufrechte Patrioten: Alles bearbeitete die durchgeknallte Truppe und ihr Sänger Fee Waybill mit ihrem schrillen Holzhammer-Sarkasmus. In Kalifornien kam man damit durch, in Kansas konnte man schon mal im Gefängnis landen.
Die Show, die die Band (die immer noch mit vier Originalmitgliedern spielt) am vergangen Freitagabend in der Fabrik bot, lebt musikalisch immer noch von der irrlichternden aus Progressive- und Jazzrock, Funk und Mainstream, ja sogar zu Country.
Zu sehen gibt es keine barbusigen Damen mehr, dafür aber einen Fee Waybill, der jenseits der Pensionsgrenze mit beinahe jugendlicher Energie die Kerze an beiden Enden anzündet und immer noch etwas zu sagen hat, während er sich den Charakteren der Songs anverwandelt. Selbst diese abgespeckte Show ist eine Herausforderung für alle Sinne, und wer den spezifischen Humor (und die amerikanische Sprache) versteht, hat doppelt soviel davon. Mal verwandelt Waybill sich in Marlon Brando, mal tritt er für das Gene-Pitney-Cover „The Man Who Shot Liberty Valance“ als Cowboy auf, während die Band Landluft ahnen lässt, stilsicher aber mit Augenzwinkern. Für das pulsierende „Mondo Bondage“ reicht heute die Andeutung: das faltige Gesicht unter der Fetischmaske mit der Taschenlampe angestrahlt – und schon ist Waybill wieder der gefährliche vermeintliche Jugendverderber von damals. „What Do You Want From Life“ ist heute so aktuell wie zur Zeit seiner Entstehung. Zur sämig hochglanzästehetischen Musik der Band wird der Sänger zum schmierigen Gameshow-Host und säuselt von den Dingen, auf die ein amerikanischer Bürger Anspruch hat: Einen Swimming Pool in Nierenform, einen Baum voller Gucci-Schuhe, einen Antibiotika-Vorrat für ein Jahr, eine Kettensäge und eine Hochzeit in Las Vergas.
Am Ende kommen die Hits, und Waybill steht für „White Punks On Dope“ auf seinen meterhohen Plateausohlen und gibt den Rockstar, dem gerade schon alle egal ist, der nur noch Pose ist und Bier auf seine Fans spuckt, während er gelangweilt wartet, dass die Band ihr gefühlt minutenlanges Schlusscrescendo endlich hinter sich bringen möge. Dass die zwei Songs, die die Band für kurze Zeit an den Mainstream andocjken liessen – „I’ll Talk To You Later“ und „She’s A Beauty erst als Zugabe auftauchen, geht vollkommen in Ordnung: Mit ihre fast stromlinienförmigen Grandezza hätten sie den Wahnsinn der vorangegangenen zwei Stunden gestört.