Freunde des handgemachten Rumpelns: „Die Überheblichkeit des Bademeisters“, unsere sensationelle zweite CD ist fertig und steht seit einigen Tagen in den Läden. Und – was soll ich sagen: Sie ist richtig gut geworden.
Das behauptet zumindest der Pressetext, wer auch immer den geschrieben haben mag. „Paule Popstar & The Burning Elephants mit neuer CD“ heisst es da, und weiter: Sie haben es wieder getan: In einer Rekordzeit von lediglich fünf Jahren hat die Karlsruher Rockband für besondere Aufgaben eine neues Werk fertiggestellt: Mit „Die Überheblichkeit des Bademeisters“ liegen acht Songs vor, die zwischen zutiefst emotionalen Balladen („20 Sommer“), breitbeinigem Bluesrock („Back To Zero“), wie ihn Joe Cocker heute singen würde, feistem Hardrock à la Deep Purple („Standing There“), flockigem Deutschpop („Tausend“, „Wenn Du liebst“) und Bombast-Rock („Schundromane und Schabracken“) wild entschlossen hin- und herpendelt. Bei all dem ist aber immer die eigene Handschrift und jugendliche Spannkraft der zittrigen Ü 50-Kapelle spürbar – die sich auch in ihren endlos langen Live-Auftritten niederschlägt. Ergänzt werden die sechs ganz neuen Songs durch zwei bisher unveröffentlichte Bonustracks: eine orchestrale Version des 2014er-Welthits (mindestens ein halbes Dutzend Radioeinsätze!) „Ich hab‘ den Mond gefangen“ und den Song, der die Deutsche Bahn retten könnte, wenn sie ihn denn endlich als offiziellen Werbesong einkaufen würde: „Nur mobil“. Tja nun. Letzteres ist ein Hinweis darauf, an was wir gerade im Proberaum arbeiten: Wir müssen beispielsweise herausfinden: Was war das nochmal für ein Song? Ist der von uns? Wenn ja, warum und wie oft? Ausserdem müssen wird alle achte Songs bühnentauglich machen. Nicht, dass wir nun etwa 70 Gitarrenspuren und das komplette Russische Staatsorchester auf dem Tonträger hätten…. aber im Studio nutzt man dann eben doch die Möglichkeiten, die man hat. Zum Bespiel, wenn tatsächlich Orchesterparts eingespielt wurden. Hofrat Schmidt hat natürlich jedes einzelne Instrument gespielt (aus der Datenbank versteht sich). „I breuchd jetzat no zwanzisch Oboe un vier Tschelli, woisch?“ pflegte er in der Sprache seiner Vorfahren zu sagen. Ja, bittesehr. Wie setzt man das live mit nur einem (in Zahlen: 1) Keyboard um? Frägen, die uns sägen. Wir arbeiten daran. Und …. was wollte ich eigentlich erzählen? Der Bonus-Song „Nur mobil“ auf der CD ist ein schönes Stück galoppierende Musik, und wirklich die beste Werbung für die Bahn. Mit Liebe und Zuversicht. Wir hatten es seinerzeit in einer halben Stunde komponiert, in zehn Minuten aufgenommen und für einen Wettbewerb einegschickt, mit dem der „Drei Löwen Takt“ der Bahn in BaWü beworben werden sollte. Sie haben es nicht genommen. Seither fahren alle Züge rückwärts.
Zurück zum Proben: Keiner konnte sich so recht an den Song erinnern, aber jetzt haben wir ihn uns draufgeschafft – nach kurzer Debatte über so nebensächliche Dinge wie Tonart, Tempo und Text stand er innerhalb von Minuten wieder wie eine Eins. Und wird wird am 20. Dezember bei der CD-Release Party erklingen. Eine Welturaufführuung. Vielleicht sollten wir den Bahnchef einladen…. Eine zweite Weltpremiere wird es dorttselbst geben: Als Gaststar konnten wir Antje Schumacher verpflichten, die uns die zauberliche weibliche „Mondstimme“ für die neue Ultrakitschversion von „Ich hab‘ den Mond gefangen“ geliefert hat. Eure Ohren werden Bauklötze staunen. Demnächst weitere Enthüllungen aus dem Proberaum…. denn heute Abend wagen wir uns wieder an die Steckdose. Stay tuned!