Time Machine
Cleopatra / H’ART / VÖ: 18.6.2013
Roye Allbrighton, Mastermind von Nektar, ist der festen Überzeugung, es handele sich bei Time Machine um das beste Album seiner Band. Das ist natürlich übertrieben. Aber es dürfte das beste Nektar-Album des 21. Jahrhunderts sein. Nicht nur, weil es bei Billy Sherwood (ex-Yes) produziert wurde, der auch Bass gespielt hat. Der hat einen weiträumigen Sound geschaffen, der Allbrightons charakteristischer Stimme Raum lässt, und gleichzeitig die Reminiszenzen an die 70-er Jahre -Nektar geschickt im etwas unterkühlteren Gesamtklangbild aufblühen lässt. Dabei entfaltet sich eine überraschende Bandbreite: Der Titelsong nimmt Bezug auf das unterschätzte 80-er Mainstream-Album ›Man In The Moon‹, lässt aber auch ein klug aufgebautes Gitarrensolo zu, ›Juggernaut‹ swingt gerade soviel, wie Progressive-Rocker eben swingen können und neigt sich dan konventionellem Jazz-Rock zu. Die etwas überinstrumentierte Ballade ›Talk To Me‹ kippt schon leicht in den Kitschtopf und ›Set Me Free, Amigo‹ ist gar ein peseudomexikanischer Barschlager, mit Witz und Ironie inszeniert. Das Album als Ganzes ist nicht der große Wurf, zu irrlichternd und zerfahren sind gerade die längeren Songs, aber es gibt viele Details, in denen Nektar ihr Stärken fein und selbstbewusst inszenieren.
7 1/2 /10