Erstellt am 24.7.2025

Wollte angesichts des beklagenswerten Todes von Madman Osbourne nur kurz drauf hinweisen, dass das alles Entscheidende an der umfassenden Bedeutung von Black Sabbath immer noch die Killer-Riffs von Tony Iommi waren und sind. Die uns Furcht einflössen bis ans Ende unserer Tage. Es war mir immer vollkommen egal, wer bei Sabbath gesungen hat.

Entscheidend war: Stimmnen diese Ton gewordenen Monstrositäten, die aus der Gitarre des Herrn Iommi hervorquellen, um die Erde in Angst und Schrecken zu versetzen? Dafür sei ihm auf ewig gedankt. Vor neun Jahren hatte ich mal Gelegenheit, mich mit Tony Martin – der meine Sabbath-Lieblingsalben HEADLESS CROSS und TYR eingesungen hat, darüber zu unterhalten. »Es gibt Riffs, die dich wirklich um dein Leben fürchten lassen«, sagte er. »Und du denkst: Der Leibhaftige ist im Anmarsch, und das ist genau das, was du dann auch singen willst. Ich glaube, er weiss selbst nicht, woher diese Sachen holt. Niemand anders kommt auf solche Dinge, und er tut es ständig. Wir saßen oft bei ihm zuhause, wo er Unmengen von Cassetten in Schachteln stapelte. Dann ging es los: Hör dir dies an, hör dir das an. Wenn wir damit fertig waren, sagte er: Scheiss drauf, lass und noch ein paar mehr davon erfinden. Die nahm er auf und legte die Cassette in die nächste Schachtel voller Riffs.«

Foto Tony Martin: Hans Derer