Absolute Zero I
Zappo Productions / VÖ: 11.04.2019
Der vielstrapazierten Satz »da hat sich einer neu erfunden« ist hier wirklich einmal angebracht.Hornsbys Album, inspiriert von Filmmusik und Literatur, wirft konsequent Konventionen und Songstrukturen über Bord, spielt mit unterschiedlichsten Stilistiken und klingt dennoch wie ein harmonisches, weiches, angenehmes Ganzes – und das trotz so unterschiedlicher Gäste wie Jack de Johnette. Blake Mills, Sean Carey, The Staves.
Luftig, getragen von einem angedeuteten Schlagzeugrhythmus bewegt sich die fragile Melodie des Titelsongs in einem schwerelosen instrumentalen Umfeld. ›Fractals‹ formt sich aus einem stoisch wiederholten Pianomotiv zu einem geradlinigen Groove, über dem mehrstimmiger Gesang sich türmt. ›Never in This House‹ verzichtet auf das gängige Bandinstrumentarium und baut stattdessen auf ein kleines Kammermusikensemble. ›Voyager One‹, von Hornsby selbst als »Mischung zwischen Steve Reich und Prince« vorgestellt, darf gern als anspruchsvolle Tanzmusik gedeutet und genutzt werden. Am anderen Ende des Spektrums blitzt ›Echolocation‹ das subtil in Folk-Wurzeln gräbt. Und zum Ende gibt es mit ›Take you There‹ doch noch einen fast konventionellen Song.
7/10