The RPWL Experience

SPV / Inside Out / VÖ: 25.2..2008

Die einstigen Pink Floyd Epigonen im Westentaschenformat sind gereift und haben ein hochsympathisches Klanggemälde geschaffen, das zwar jede Minute Vorbilder assoziiert, aber nie wie ein Plagiat daher kommt. Manchmal sind sie besser als die Vorbilder. Im Opener „Silenced“ fühlt man sich gar an die kurze Genesis-Phase mit Ray Wilson erinnert.

Mit dem positiven Unterschied, dass RPWL die Spannung indem Song über neuneinhalb Minuten halten. Hier gibt es Melodie satt, zupackende Gitarrensoli und Keyboardteppiche allenfalls als dezenten Seidenvorhang, der auch mal zur Seite geschoben werden darf. Auch wenn Sänger Yogi Lang mal genretypische von „cosmic vision“ tönt: Bei allem Drang nach höherem bleibt die Musik am Boden. Lässt auch mal Pink Floyd durchscheinen (ausgerechnet in Bob Dylnas „Masters Of War“). Wer ein Gitarrensolo so hörbar an Gilmour’sche Gänsehauttechniken anlehnt, der sollte das auch können. Karlheinz Wallner kann. Wenn das Synthie-Solo in „Strangers“ nach Manfred Mann klingt – geht in Ordnung. Und überhaupt: Wer nicht ständig fragt, woher das alles kommt, der kann mit dieser CD eine der schönsten Stunden der unprätentiösen Spielart des Progrock erleben. Nur schade, dass dieses RPWL-Experience auf den Bühnen, die die Band bespielt, wohl nie die adäquate Live-Inszenierung erfahren wird.

9/10