The Second Brightest Star
English Electric Recordings / VÖ: 23.6.2017
Prog goes Kammermusik
Noch einmal 40 Minuten neue Musik legt das britisch-amerikanisch-schwedische Oktett kurz nach dem erst kürzlich veröffentlichten Album „Grimspound“ nach. 40 Minuten, in denen die Musiker ihre Neigung zu kammermusikalischer Schönheit noch intensiver auslebt als bisher und damit die Grenzen des Genres wieder einmal dreht.
Ist das überhaupt noch Progressive Rock, ja überhaupt Rock? Feierlich wie bei einem mit Kerzen illuminierten Hofkonzert auf einem alten englischen Herrensitz klingt die Musik. Neben dem herkömmlichen Rockinstrumentarium spielt vor allem Rachel Halls Violine eine entscheidende Rolle bei der Schaffung pastoraler, ländlicher Stimmungen. Paradebeispiel dafür ist der Titelsong. In „Haymaking“ – einer kleinen, lebensfrohen instrumentalen Etüde – riecht man förmlich das Heu, das gleich in die Scheune gefahren, gefiedelt und geflötet wird. Feinherbe, leise, manchmal schwelgerische Melancholie durchzieht den Rest der neuen Tracks, die ergänzt werden durch 30 Minuten „Grimlore“ – erweiterte Versionen ausgewählter Songs aus den Vorgänger-Alben „Grimspound“ und „Folklore“
7 1/2 / 10