Citizen
Frontiers Records / VÖ: 6.11.2015
Viele Köche verderben den Brei
Jordan Rudess, Steve Hackett, Steve Morse, Patrick Moraz und noch ein paar mehr illustre Gäste zieren das Album des derzeitigen Yes-Bassisten, und dann ist es zu allem Überfluus noch ein Konzeptalbum. Es dreht sich um den Citizen, der in verschiedenen Epochen der Weltgeschichte immer wieder auftaucht.
Sherwoods ehrgeizige Unternehmen scheidert schlicht an Überambitioniertheit: das beginnt bei der breiigen Produktion, die wie nichts Gutes aus den 80er Jahren anmutet. Das geht weiter mit spannungsarm ausgewalzten Stücken, die sich ohne zwingende Melodien dahinschleppen und zudem von einem weitgehend blutleeren Gesang gekrönt werden. ›Man And The Machine‹ und ›No Mans Land‹ wollen Pop sein, sind aber dafür einfach arrangementmäßig zu vollgestopft. Letzteres immerhin hat einen lichten, funkelnden Refrain. ›Age Of the Atom‹ erinnert an Saga in einer besonders uninspirierten Phase. Ein Lichtblick immerhin ist die Ballade ›Just Galileo And Me‹. Mit akustischen Instrumenten angereichert und einem leichten Folk-Touch versehen, hätte das auch Nick D’Virgilio zu Spocks Beard-Zeiten einfallen können. Dass es immer wieder glanzvolle instrumentale Kabinettstückchenb gibt, dürfte angesichts des Personals nicht verwundern. Aber das macht noch kein schlüssiges Konzeptalbum.
5/10