The Band. The Music. The Story.

The Official Authorised 40th Anniversary Documentary

Emperor / Universal/ VÖ: 11.4.2014

Paul Rodgers, Simon Kirke, und Mick Ralphs haben wirklich etwas zu sagen: Die drei Überlebenden der Bad Company Originalbesetzung rekapitulieren in diesem ziemlich wortlastigen Film von Jon Brewer die Geschichte der Band, ihr jeweiliges musikalisches Vorleben vor der „schlechten Gesellschaft“ mit Free respektive Mott The Hoople. Rodgers macht als seine Initiation den Moment fest, als er die Rolling Stones ›I Just Want To Make Love To You spielen hörte und merkte, dass es jenseits der Popmusik noch etwas anderes gab: Den Blues.

Kirke ordnet folgerichtig Free als „progressive Blues Band ein“ Die Interviews, die es als Bonus – allerdings ohne deutsche Untertitel – auch noch ausführlicher gibt, sind unterhaltsam, faktenreich und warten mit einigen Anekdoten auf. Auch Bassist Boz Burrell, der 2006 Opfer seines ausschweifenden Lebensstils wurde, erfährt eine einfühlsame (und humorvolle) Würdigung. Zoot Money und Jason Bonham singen das Loblied der Band ebenso wie Produzenten-Legende Ron Nevison, Ian Hunter erklärt seine Sicht der Dinge zum Abgang von Mick Ralphs bei Mott The Hoople, und Ralphs und Rodgers schildern anschaulich und detailliert, wie sie als Songschreiberteam funktionierten. Nicht zuletzt das Engagement von Led Zeppelin Manager Peter Grant war es schließlich, das Bad Company Konzerthallen füllen liess, bevor sie überhaupt etwas veröffentlicht hatten. »Wir waren Anfang zwanzig und schon erfahrene Veteranen«, sagt Kirke an einer Stelle, und die Bilder belegen es: Die Menschenmassen, das Feuer der frühen Live-Shows, schließlich der private Flieger mit dem Bad Company-Logo: So kamen Led Zeppelin, die – so Rogders – „größer als Gott“ waren – recht nahe. Der langsame Abstieg wird ebenso offen und ausführlich behandelt: Das kreative Loch, das halbgare Alben hervorbrachte, und schließlich zum Ausstieg von Paul Rodgers führte. Simon Kirke gibt offen und ausführlich über seinen Kampf mit Alkohol und Drogen Auskunft. Schließlich widmet sich die Dokumentation der triumphalen Rückkehr von Bad Company als tourende Band am Ende der ersten Dekade des 21. Jahrhundert. Ob es noch einmal neues Material von Rodgers, Ralphs und Kirke geben wird? Die Frage lässt der Film unbeantwortet. Vollkommen aussen vor bleibt auch die Bad Company Phase mit den Sängern Brian Howe und Robert Hart. Dafür gibt es Einblicke in ein Unplugged-Konzert der drei Überlebende im Hardrock Cafe, eine kleine Fragerunde aus der Gästeschaft (für Fans sicher interessant aber nicht essenziell), eine verzichtbare Rundfahrt mit den Bandmitgliedern auf dem Woodstock-Festival-Gelände plus eine Fotogalerie mit imposanten Live-Eindrücken. Davon hätte man allerdings gern etwas mehr in bewegten Bildern gesehen.

7/10