The Road Of Bones

Giant Electric Pea / VÖ: 3.5.2014

Spiel mit den Urängsten

Das Erkennungszeichen der Band ist auch auf ihrem zehnten Studioalbum die markante Stimme von Peter Nicholls. Da mag sich die Musik drumrum noch so aufbrausend und düster geben, Nicholls taugt einfach nicht als Finstermann. Aber das sind Luxusansprüche.

Denn der musikalische Kosmos der Engländer hat sich in der Tat zu mehr Heaviness, einer unterschwelligen Düsternis und zu differenzierteren Arrangements verschoben. Das beste aber: Das ist endlich einmal wieder viel mehr als versiertes Herumwuchten von Kompositionsschnipseln. Without Walls, das 16- minütige Herzstück, operiert so gekonnt mit Klischees, dass die Urängste der Menschen fröhlich um den CD Player tanzen. Genauso muss es sein: Erschütternd. Die immer spielerische Brillanz nimmt man dabei als Dreingabe. Vorbildlicher Spannungsaufbau, gekonnt eingesetzte Laut-Leise-Dynamik prägt den Titelsong Stimmung. Spätestens mit dem Einsetzen dieses ostinaten Bassthemas wird man zum Gefangenen der Atmosphäre. Die nicht zuletzt dem 2011 eingestiegenen Keyboarder Neil Durant zu verdanken ist, der Klangfläche um Klangfläche einzieht, mit gebotener Zurückhaltung. Umso schöner, wenn die IQ-typische sinfonische Vollbedienung wieder einsetzt, angefüttert mit grauen, bösen Gitarrenakkorden, über denen Nicholls sein Licht leuchten lässt. Das Album hat das Zeug zum Klassiker im Katalog der Band.

9/10

 

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