Carnaby Street

Gonzo / VÖ: 9.7.2012

Swinging London Revisited

Michael Des Barres pflanzte seine musikalischen Wurzeln Anfang der 70er Jahre mit der Band Silverhead, einer „schmutzigen Bluesband mit Makeup“, wie er selbst sagt. Genau daran knüpft dieses Album an:

„Carnaby Street“ ist 35 Minuten geradliniger, dreckiger, bluesgefärbter Rock, in knappe Songs gegossen, mit einer leichten Prise Glamour und einem Hauch Selbstironie. Letzteres bewahrt den höchst unterhaltsamen Nostalgietrip vor Peinlichkeiten. Des Barres Gesang klingt, als habe er ein breites Grinsen im Gesicht. Die Band aus hochkarätigen Musiksöldnern lässt einfach los und spielt wie aus der Hüfte geschossen und beachtet dabei die Grundregeln des einfachen Rock’n’Roll: gut geerdete Licks, eine Prise Wimmerorgel, eingängige Refrains. Vor alle ist nichts überarrangiert, denn diese Musiker beherrschen zuvörderst die Kunst des Weglassens.

9/10