Synaesthesia
Giant Electric Pea / VÖ: 27.1.2014
Die Welt schön gefrickelt
Hinter Synaesthesia steckt der 20jährige Multi-Instrumentalist Adam Warne, der komponiert und bis auf die Gitarrenparts alle Instrumente selbst gespielt hat. Drei Jahre hat es vom ersten Demo bis zum fertigen Produkt gedauert, das IQ-Gitarrist Mike Holmes produziert hat.
Das Coverdesign stammt von Freyja Dean, Tochter des legendären Yes-Logo-Erfinders Roger Dean, und die Musik bleibt in der Familie traditioneller Prog-Spielarten. Im 22-minütigen ›Time, Tension & Intervention‹ packt Warne alles hinein, was es in dieser Welt gibt. Und das ist, bei aller Schönheit, trotz sympathischer Stimme, Perfektion der Produktion und sauberem Handwerk, des Guten zuviel. Da wird Schicht um Schicht aufgetürmt statt der Musik auch mal Luft zum atmen zu lassen, geschweige denn wirkliche Spannung aufzubauen. Der Rest des Albums immerhin verteilt Hardrockriffs, Bombast und Melodieseligkeit über mehrere Songs und wirkt dadurch etwas konzentrierter. Die von der britischen Presse gelobten modernen Anklänge sucht man indes vergebens. Dennoch: der Junge ist ein Riesentalent, und es ist das Privileg junger Musiker, in ihr Debüt alles reinzustecken, was ihnen durch die Birne rauscht. Man sollte ihn im Auge behalten.
8/10