Roll The Dice

REV Records/Blue Rose / VÖ: 9.10.2015

Stallgeruch, stark elektrifiziert

Einen Tick härter, rockiger klingt das knarrende Ensemble um die singende Bluesharp-Furie Stacie Collins und ihren Bass spielenden Gatten Al, (bekannt auch durch seine Arbeit mit Jason and The Scorchers)

Kompakter, kompromissloser als auf dem Studio-Vorgänger Sometimes Ya Gotta bringen Stacie und ihre Musiker (darunter Dan Baird) ihren Crossover zwischen Roots-, Blues- und Countryrock auf die Festplatte. Zugegeben: Sie sind damit immer noch ein gutes Stück weg von der unbändigen Energie ihrer Konzerte, aber der Geruch nach Stall und Heu taucht nur noch in stark verdünnter Dosis auf. Etwa in ›Heart on my sleeve‹, einem wohlfeilen Schunkler, der einen Tick zu süßlich geraten ist. Ansonsten aber regiert der Gott des Twang, der rumpelnde Roots-Rock- Donner. In It’s Over vermählt sich eine eingängige Melodie mit einem hypnotischen Bass-Thema, angesiedelt irgendwo zwischen der Anmutung des unwiderstehlich wüstenerotischen One Of These Nights der Eagles und einem veritablen Metal-Groove. Collins schafft sich in die Musik hinein und wirkt dabei wie das sprichwörtliche „Kind im Dreck“, das gerade ein Spielzeug entdeckt hat, über das es sich unbändig freut. Richtig dreckig wird es aber erst auf der Bühne.

7/10