Passion

Madfish / VÖ: 1.6.2015

Pendragon spielten immer die Sorte Neo-Prog, die Musik nicht als Hochleistungssport interpretierte, sondern als Ausstellung einprägsam Gesangsmelodien, langer und auch langsamer Gitarrensoli vor geschmackvollen Keyboardlandschaften.

Bis 2008, da deutet sich mit dem Vorgängeralbum „Pure“ an, was nun brachial weitergeführt wird: Ein weiterer Schritt in Richtung oberflächlicher Düsternis, industrialisierter Verstampfung. Wer sich das als Entwicklung hin in Richtung Porcupine Tree schönreden will, der vergleicht Wiener Schnitzel mit Haute Couisine. Das hier ist biederes Komponisten-Handwerk voller ausgelatschter Melodien (wenn es denn überall haupt Melodien gibt), nichtssagender Riffs, die eher nach Pappmaché denn Granit klingen, Wiederholungen und platter Soundspielereien, die man vielleicht vor 20 Jahren hätte als modern durchgehen lassen. Vor allem fehlt den Stücken durchweg eine innere Dramaturgie – und damit haben die Briten ihre Kernkompetenz aufgegeben.

5/10