Drive Me Mad

Irish Speed Folk

Indigo / VÖ: 12.1.2007

Irish Folk aus Franken, mit harten Bandagen gespielt, dafür steht Fiddlers Green seit über 15 Jahren. Es war die Energie, die zupackende Entschlossenheit, die im positiv en Sinne überschäumende Spielwut, gekoppelt mit der gegensätzlichen Ausstrahlung von zwei Frontleuten:

Deren einer, Ralf Albers, den fröhlichen Spielmann zu geben pflegte. Der andere, Peter Pathos, spielte derweil den metal-nahen Finstermann, der keltischen Wohlklang mit seiner Gitarrensäge antrieb. Nun ist letzterer gegangen – und hinterließ ein Loch. Geblieben ist allein das Tempo, die whiskyselige Grundstimmung. Aber das erste halbe Dutzend Songs rauscht vorbei, ohne tieferen Eindruck zu hinterlassen. Freundlich. Kann man durchwinken, oder durch-headbangen. Halt, nein: Es fehlt die griffige Gitarrenaggression. Der Neue (Pat Prziwara) spielt lummeliges, harmloses Zeug. Bis mit „When will we be married“ ein Lichtblick in Form eines typischen Fiddler’s Tricks erschallt: Folk-Traditional verwandelt sich in Reggae. Schön, aber nicht neu. „Another Spring Song“ tupft melancholisch die Seele an, und zu “Bretonix” lässt sich’s trefflich im Takt eines bretonischen Festes hinken. Klingt alles nach ziemlich kompetenter Folkband mit buntem Melodeien-Bauchladen. Irgendeine Folkband halt. Aber, hey: von den Franken kann man mehr erwarten!

6/10