Live For Tomorrow

Frontiers / VÖ: 6.7.2007

Wenn Bassisten Soloplatten machen, laufen sie oft Gefahr, Bassistenplatten für Bassisten zu machen. Marco Mendoza steht da drüber. Der ist in erster Linie ein Sideman, der bei seinen Arbeitgebern Whitesnake, Thin Lizzy, Ted Nugent oder Steve Lukather songdienlich zu spielen hat und allenfalls eine machomäßige, volltätowierte Bühnensau geben darf.

Was ihn als Solo-Act nicht davon abhält, Songs zu schreiben, bei denen er wiederum songdienlich spielen kann und die machomäßige…, alles klar? Eine schön unspektakuläre CD ist es geworden. Trotz der zahlreichen mitspielenden Cracks wie Lukather, Nugent, Doug Aldrich und in der Hauptsache Ritchie Kotzen. Es klingt wie Bandmusik, nicht wie Solistenstadl. Das Klangformat imaginiert eher kleinen Club oder eine schwitzige Kneipe als große Bühne mit Lichtbatterien. Rock, kein Metal: einfache, gradlinige Songs zeigen Mendoza als leidlich begabten Songschreiber, er kann seine Songs glaubwürdig rüberbringen, und ja, er hat auch ein Quäntchen Soul in der Stimme, more than your average pubrocker. Mit „Your Touch“ schafft er gar einen herausragend lässigen Track, der ein Kulthit hätte werden können, hätte ihn der frühe, angeheiterte Joe Walsh in den 70ern erfunden.

7/10