15.11.2021
Freunde des Wahnsinns: Anfang des Jahres habe ich mal eine Figur namens Scholastika Schünemann erfunden. Das heisst, eigentlich habe ich sie nicht erfunden, sie wurde mir quasi per Spam-Mail zugespielt. ich beschloss, ihr en Denkmal zu setzen und fing an, eine Art Tagebuch zu schreiben, in dem sie stets irgendeine Rolle spielte. Hier der Eintrag vom 10.3. — Freunde des Lesens längerer Texte: Lest das und sagt mir, ob aus dieser Figur etwas zu machen wäre…. und aus den anderen, die vorkommen, natürlich auch. Los geht es hier
Morgenlage 10.3.

Stundenlang singe ich schon vegane Kinderlieder. Glauben Sie nicht? Googeln Sie mal, die gibt es wirklich. Ohne Tiere, klar. „Pappendeckel, die hast den Duschkopp gestohlen“. „Alle meine Fläschchen, schwimmen auf dem See“, „Die Pappen rasen durch den Wald, die ganze Pappenbande brüllt“. Klar ist doch, man darf niemals Ross und Reiter nennen, es sei denn, man weiss etwas, was Ihr nicht weiss und ihr schon garnicht. Da kommt Gluten ins Spiel. Also Gluten mit der Betonung auf der zweiten Silbe. Pluralwort offenbar: Die Gluten. Hat Marius Müller- Westernhagen mal in einer Talkshow erzählt: Das ganze Elend der Welt komme von diesen verfickten Gluten. Deshalb geht alles den Bach hinunter, oder hinauf. Was weiss ich scho

Vielleicht weiss es die bekannte Allround-Journalistin Scholastika Schünemann. Die schreibt für die Zeitschriften „Wellblech aktuell“ und „Dachpappe-Kurier“. Jetzt hat sie aber an der Fernuniversität Alliteration studiert und schreibt seit neuestem auch für „Philosophie und Pleonasmus“. Man muss ja sehen, wo man bleibt. In Zeiten, in denen die Leute glauben, Journalismus sei ein Hautausschlag. Und ihr erster Artikel begann reht kryptisch. Ich zitiere mal eben: „Jobst Müller-Pasewalk fühlte sich von der Idee des magnetischen Realismus merkwürdig angezogen. Obwohl er nackt war.“ Unter dem Artikel war ein Foto des fröhlich lächelnden, obzwar schon etwas ausgetrockneten Schlagersängers Bata Illic abgebildet, vollkommen ohne Zusammenhang. Aber er strahlte eine gelassene Zufriedenheit aus, als habe er eben mit dem transnistrischen Erbkönig Dragomir Brutalovic einen Teller Plutonium gegessen.

Vorsichtig schaltete ich den Volksempfänger an. Dort hiess es, der nordrhein Westfälische Ministerpräsident und frühverblasste Kanzlerkandidat Armin Laschet sei gesichtet worden, wie er auf einer selbst gebauten Rakete durch den Garten hoppelte. Bevor er ins All diffundierte, habe er noch seiner verblüfften Familie, die in Alemannia Aachen Schlafanzügen im Garten stand, etwa zugerufen: „Unsere Platanen haben ein breites Muster“, hatte sein Sohn verstanden. Während seine Gattin darauf bestand, ihr Gatte habe gesagt: Ich bin unterwegs zu Planeten Reitschuster.“ Die nächste Meldung schlägt ein wie eine Bombe: Annalena Baerbock soll die Namen ihrer Kinder vor der Taufe aus einem Buch mit 3000 möglichen Vornamen abgeschrieben haben.
Ich schalte den Volksempfänger wieder aus. Die Kanzlerin ruft an, vor Freude kompostierend. Ich sehe sie förmlich ihre Lefzen schwingen, während sie tiriliert: „Ich habe meine Richtlinienkompetenz wiedergefunden. In der Pfandleihe. Ich hab‘ aber kein Geld., um sie auszulösen….. Können sie mir mal zwei Mark leihen?“ Ich antworte wie aus der Pistole geschossen. „Frau Reichsverweserin, wir zahlen seit 20 Jahre mit Euro….. sie wissen das, nicht?“ Nach kurzer Pause kommt Merkel zu sich: „Aha ja, ich erinnere mich: Das war der Waigel. Wenn ich den erwische, führe ich eine Augenbrauensteuer ein, jetzt wo ich die Richtlinienkompetenz wieder habe. Sie haben doch die zwei Mark, Entschuldigung, den einen Euro? Da wird er seines Lebens nicht mehr froh, der Waigel.“ Ich lege auf, in höchster Sorge um unser Land.