School Of Desire
Blue Rose Records / VÖ: 19.1.2015
Die Wüste ächzt und knarrt
Steve Kirkman und Jeff Eyrich sind der Kern von Alectro. Um sich scharen sie Musiker, die wissen, wie man Atmosphäre erzeugt, die mit der Genre-Schublade Americana nur unzureichend beschrieben ist. ›The Debt‹ klingt, als hätten Calexico irgendwo draussen in einer staubtrockenen Ebene Ausserirdische getroffen und zu einer neuen Formen von Wüstenblues verständigt.
›School Of Desire‹ sumpft schleppend durchs Unterholz, es klappert die Schlange, angezerrte Gitarren unterfüttern ein pointiertes Roadmovie. Mit ›Fork In The Road‹ folgt ein feister, bluesinfizierter Rocker. Tito Larriva würde mindestens seine Sonnenbrille opfern, wäre ihm denn ›Shining Star‹ mit seinen hinterhältigen Twang-Gitarren eingefallen. Da braucht’s eine starke Klimaanlage, um nicht ins Schwitzen zu kommen. Das Album strotz nur so vor Arrangementideen, kleinen Details in einer Musik, die man glaubte, in und auswendig zu kennen – auch bei den Coverversionen: Woodie Guthries ›Hard Travellin‹ kommt als pfeilgerader Worksong, während John D. Loudermilks ›Tobacco Road‹ gemächlich auf einen von rostigen Gitarren umspülten Shuffle setzt. Auf diesem Album spukt es!
8/10