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Inside Out/SPV / VÖ: 28.1.2008

Arjen Lucassen macht Rockopern. In schöner Regelmäßigkeit haut der holländische Gitarrist, der dereinst mit der Metalband „Vengeance“ nicht ganz den Erfolg erlangte, der ihm zugestanden hätte, Doppelalbum um Doppelalbum heraus. Die alles haben, was der Genrefreund begeht:

Ein gewichtiges Thema, dynamische, abwechslungsreiche. opulente Musik und manchmal auch Längen. Dieses Mal geht es um Wassergeschöpfe (?) auf dem Planeten Y, die das Geheimnis der Langlebigkeit entdeckt haben. Aber nun sind die komplett auf Maschinen angewiesen und laufen Gefahr ihre Gefühle zu verlieren. Wenn’s denn sein muss: der Musik tut es keinen Abbruch. Ein bisschen mehr Elektronik als sonst vielleicht, es blubbert und zischt an allen Ecken und Ende, man assoziiert breitwandige Verfilmungen, und doch: immer wieder holen bodenständige Brüllgitarren, eher straighte als verfrickelte Rhythmen, akustische Flötenklänge (Jeroen Gossens von Flairck) und nicht zuletzt eine ganze Armada ausgezeichneter und sehr unterschiedlicher Sänger (unter anderem Bob Catley von Magnum und Ty Tabor von Kings X) den Erdling wieder in seine Welt zwischen den zwei Boxen zurück. Von wo aus der dann bei Rotwein und Kerzenlicht wieder starten kann in die Welt der Y. Es wird, versprochen, eine weiche, wohlige Landung werden nach 102 Minuten.

7 1/2 / 10