Everyone Is Everybody Else (Re-Release)
Esoteric Recordings / VÖ: 10.6.2016. Originalveröffentlichung 1974
Mit diesem Album wandten sich die vielgeschmähten Softrocker endgültig vom orchestrierten Breitwandklang ab und hin zu einem bodenständigeren Sound. Für die Produktion zeichnete Rodger Bain verantwortlich. Eine bemerkenswerte Wahl, war Bain doch zuvor durch seine Arbeit mit Black Sabbath und Budgie bekannt geworden.
Was aus Everyone ist Everybody Else kein Hardrock Album macht, aber die Fähigkeit der Band angemessen inszeniert, den nach wie vor vorherrschenden ultraharmonischen Klang effektvoll aufs übliche Rock-Instrumentarium zu beschränken. Deutlich wird beim Wiederhören allerdings auch schon hier die sich abzeichnende Auseinander-Entwicklung der beiden Protagonisten John Lees und Les Holroyd. Während Lees Kompositionen und Gesang noch ein Quäntchen Schärfe haben, beginnt Holroyds Drift ins Süßliche, mit Ausnahme von ›Crazy City‹ und seinem für BJH-Verhältnisse geradezu aggressivem Riff. Der remasterte Originalmix des Albums mit seiner kräftigen Klarheit ist der eigentliche Gewinn dieser Wiederveröffentlichung und hätte vollkommen ausgereicht. Denn der von Craig Fletcher, dem Bassisten der aktuellen John Lees Bandvariante, besorgte Remix nimmt der Musik fast alle Ecken und Kanten, auch wenn manche instrumentale Nuance erstmals hörbar wird. Zudem fehlt ›For No One‹, weil die Original-Mehrspurbänder nicht mehr auffindbar waren. Zu den zwei CDs (die mit einigen verzichtbaren Alternativ-Versionen aufgefüllt sind, gibt es eine DVD mit einem 5.1-Surroundmix. Zum Package gehören die Reproduktionen eines Werbeplakates für das Album und ein informatives Booklet.
8/10