Destined Solitaire
SPV / Inside Out / VÖ: 9.10.2009
Man könnte sich das so vorstellen: Irgendwo in der schwedischen Provinz hocken vier junge Männer, die eher wie Soziologie- Studenten denn Rockmusiker aussehen in einem Holzhäuschen voll analoger Technik. Und spinnen. Lassen Dampforgeln orgeln, lassen mal den Gesang weg, lassen mal Walzer tanzen, schauen mal nicht auf die Uhr.
Was rauskommt? Progressive Rock wird hier noch als Fortschritt, als Experimentierfeld gedeutet, obwohl viele sehr „historische“ Sounds benutzt werden. Und doch: Keine angestaubten Eklektizismen, wenn schon Vergleiche, dann eher Gentle Giant als Yes, aber auch mit einer deutliche Neigung zu unbeschwert fetten klassischen (Hard) Rock Sounds. Exemplarisch im Titelsong festgehalten. Sphärisches Wabern gleitet in eine Gentle-Giant inspirierte Strophe (ist das wirklich eine Strophe? Müsste dann nicht auch ein Refrain kommen?) mit metallischer Gitarre unterbrettert. Aber es ist ein anderes, bislang unbekanntes Metall. Schon wieder weg. Dann swingt es ein Minute lang. Zehn Minuten später ein Song mit dem Titel „In Real Life There’s No Algebra“. Allein dafür muss man sie knutschen. In der Tat, keine mathematisch errechnete Musik, sondern cooler Funk mit Klassik und etwas ähnlichem wie Rap-Beimengung. Oder dem, was diese Gnome eben darunter verstehen.
9/10