I Knew You When

Capitol (Universal Music) / VÖ: 24.11.2017

Straight From The Heartland

72 Jahre alt ist das Detroiter Urgestein Bob Seger, sein 18. Studioalbum widmet er seinem verstorbenen Freund, dem Eagles-Kopf Glenn Frey. Seger bleibt sich sich auch bei dieser Songsammlung treu und inszeniert sich als der geradlinige, ehrliche Schweißarbeiter, der er immer war.

Die Kontinuität wird letztlich auch dadurch unterstrichen, dass einige seiner Songs lange schon in der Schublade lagen, aber jetzt erst den Weg auf ein Album fanden. Es gibt viel geradlinigen Heartland Rock, wie „Gracile“ mit seinem gospeligen Refrain oder den stürmischen Rocker „The Highway“. Da ist der Seger, den wir aus den 70er-Jahren kennen und lieben, ganz bei sich. Ebenso im Titelsong, der an die radiofreundlichen Roadmovies seiner erfolgreichsten Zeit erinnert. „The Sea Inside“ türmt sich gar zu Klanggebirgen, die für Seger-Verhältnisse geradezu heavy sind. Interessant sind auch die Coverversionen: Lou Reeds „Busload Of Faith“ aus dessen „New York“-Album besticht mit lässig hin gerotzter Abgeklärtheit, die mit einem Keith Richards-Gedächtnisriff unterstrichen wird. Leonard Cohens „Democracy“ schließlich inszeniert Seger als aufmüpfigen Muntermacher.

7/10