Live At Rockpalast 1980

MiG I VÖ: 22.2.2019

Party in der Hölle

Am 1. Juli 1980 spielten Commander Cody alias George Frayne und seine Band im kleinen WDR-Studio L für diese Rockpalast Aufzeichnung. Frayne, ein Kunststudent, hatte der Musik seiner Band, die Country, Rock‘n‘Roll und Boogie nach Lust und Laune mischte, einen gehörigen Schuss Humor eingehaucht.

Für sturzkonservative Rednecks war diese Musik jedenfalls nicht gemacht, wie diese quirlige Aufzeichnung – am unterhaltsamsten natürlich auf der DVD – unter Beweis stellt. Für beinharte Rocker natürlich auch nicht. »One, two, three, four«, und ab geht es. Da sitzt ein Berserker am Piano, dessen Band aus allen Rohren feuert – in manchen Songs gar auf dem Energielevel einer Punk-Kapelle mit. Gitarrist Bill Kirchen schiesst seine Soli lässig mit diesem herrlichen Twang ab, Saxofonist Steve Mackay spielt genauso Klangtapete wie irren Kneipenjazz. Und zwischendrin erzählt Commander Cody was vom schrecklichen Cheeseburger, der überhaupt das schrecklichste an Amerika sei. Dann wieder Boogie, dass die Hose wackelt. Und warum nicht mal die Melodie pfeifen statt singen? Wen dann auch noch ein Titel ›Go To Hell‹ heisst und so ziemlich das fröhlichste Liedchen ist, das man sich vorstellen kann, dann ist wirklich Party.

8/10