D’Accord III

Karisma Records / 10.3.2014

Holzgasverstärker ahoi!

Wer unpolierten, etwas holprigen Retro-Sound mag, wird hier exquisit bedient. Die Norweger spielen ganz im Geist der frühen Van der Graaf Generator und Genesis mit ein paar Jethro-Tull oder Rare-Bird-Einsprengseln Brach ihr Zweitling Helike unter der Last seines Konzeptes schier zusammen, setzen sie nun auf kürzere Stücke, die zusammen gehalten werden von Daniel Måges eindrucksvoller Stimme, die immer am Rande des schrägen, dafür aber mit emotionaler Wucht operiert. Für die Bodenhaftung sorgt das erdige, ungekünstelte Gitarrenspiel von Stig Are Sund und das simple, aber effektive Drumming von Bjarte Rosshaug. Am schönsten kulminiert all das in Here lies Greed: Das mit einem Jethro-Tull ähnlichen Intro startet, in verschachtelte Rhythmen schwenkt, sich kurz zum satten Blues-Shuffle wendet um sich anschließend in ein berauschendes Wechselspiel von Hammond und Flöte zu ergießen. Mr. Moonlight ist anheimelnder Analog-Pomp und The Doom That Came To Sarnath beendet das Album als zehnminütige, ständig Haken schlagende epische Traumsequenz. Ein Album wie ein flackerndes Kaminfeuer.

8/10