King Of Number 33

Edel / VÖ: 23.03.2012

Großes Kino für Traditionalisten

Sieben Minuten, die süchtig machen: ›Me And My Downfall‹ setzt die Duftmarke für das Album: eine mächtige Gitarrenwand, atmosphärische Keyboards, zwingender Rhythmus – hergestellt von einem Drummer, der als Mensch funktioniert, nicht als Leistungssportler. Musik, die nach Größe strebt, ohne pompös oder angeberisch zu wirken.

Letzteres ist vor allem Sänger Tony Wright zu danken, dessen warme, sanfte Stimme gar keine Hysterie sondern allenfalls Nachdruck erlaubt. Auf dem zweiten Album der Band um Andy Ditchfield (Produzent, Komponist, Texter, Gitarrist und Keyboarder) ist erstmals Marillion-Tastenmann Mark Kelly zu hören. Während der in seiner Stammband eher verhalten wirkt, kann er hier auftischen: Volle Breitseite inklusive tutenden und hupenden Synthesizer Soli, im Kontrast mit Ditchfields hardrockigen Gitarrensoli. Trotz der Neuverwertung vieler bekannter Klischees klingt das Album geradezu brutal frisch. Und das, obwohl es zu allem Überfluss auch noch ein halbes Konzeptalbum ist, ein sehr britisches zudem: Im 27 Minuten Langen Titelsong geht es um einen durchgeknallten, der sowohl von Linienbussen als auch von den Royals maisch besessen ist.

8/10