Ian Paice war der zweite Ian, den ich am 20. Januar 2020 für das fabulöse ROCKS zum neuen Deep Purple Album „Whoosh!“ interviewte. Natürlich auch „nur“ am Telefon, aber ihn hatte ich als einzigen der Herren schon zweimal „leibhaftig“ getroffen, insofern kannten wir uns ein bisschen. Bei unserem zweiten Treffen im Jahr 2017 in Bayrischen Hof in München hatte ich ihm gesagt, dass ich Deep Purple für „die lauteste Jazzband der Welt“ hielte. Und Monate später zitierte er mich als „a german journalist“ in einem Interview in der englischen Fachpresse – eben mit dieser Äusserung. Da wurde ich doch ein bisschen rot! Anyway, hier nun unser Gespräch von 2020, fast im Wortlaut.

Nachdem ja nun die Long Goodbye-Tour gelaufen war, waren einige doch überrascht, dass Infinite, das Album von 2017, nun doch nicht das Finale war. Wie kam es denn nun zum 21. Sudioalbum von Deep Purple?

Wir hatten uns ja mit dem Titel der letzten Tour Zeit gegeben, denn wir haben bewusst gesagt: „The Long Goodbye“, nicht „The Last Goodbye“. Also: Wir sagten nicht, dass ist die letzte Tour und ihr werdet und nie wiedersehen. Wir wollten die Leute einfach nur wissen lassen, dass uns bewusst ist, dass das Ende näherkommt. Aber als es um die Frage ging, noch eine Platte aufzunehmen, war schnell klar: Solange man Ideen hat, ist das im Vergleich zum Touren sehr einfach. Es dauert nicht lange, und man muss einfach nur eine Performance einfangen. Wir hatte ja schon beschlossen, mit den Konzerten nicht für immer Schluss zu machen, zumindest noch nicht. Und wenn man gerade mal nicht tourt, sollte man doch irgendetwas tun. Es hat so viel Spass gemacht, die zwei Alben mit Bob aufzunehmen, dass wir uns einen Proberaum mieteten, um einige Ideen auszuprobieren. Das schien ein besserer Plan zu sein, als zu Hause rumzusitzen, Bier zu trinken und in die Glotze zu schauen.

Und hat sich das dann konkret entwickelt?

Wir kamen Anfang 2019 in Deutschland zusammen, und haben gejammt. Das ging dann so etwa zehn Tage lang gemacht. Was wir hörten, gefiel uns. Dann ging es darum, einen Zeitpunkt zu finden, an dem Bob uns aufnehmen konnte, das hat glücklicherweise geklappt. Also haben wir ihm die bis dahin ausgearbeiteten Ideen geschickt, einiges davon war schon in ziemlich fortgeschrittenem Stadium, anderes war sozusagen noch im embryonalen Zustand, kleine Baby-Songs. Er fand, dass da schon einiges brauchbar war, und dann lief es genauso ab wie bisher mit ihm. Wir zogen um in unser Lieblingsstudio in Nashville, und innerhalb von neun oder zehn Tagen waren die Basic Tracks im Kasten. Das ist ziemlich gut.

Was ist der Vorteil von schnellem Arbeiten?

Wenn du versuchst, eine Studiokreation zu erschaffen, wie es die Beatles gemacht haben, dann braucht es viel länger. Aber wenn du einfach nur eine gute Performance in ihre ganzen Lebendigkeit einfangen willst, dann muss es schnell gehen. Zwei, drei, vier Takes müssen genügen. Es muss noch aufregend und frisch sein. Wenn du 20 Takes vom gleichen Ding aufnimmst, dann mag es vielleicht perfekt sein, aber dann ist es eben auch tot.

Ich habe das Gefühl, Bon Ezrin hat einen neuen Deep Purple-Sound erschaffen: Immer noch ist die Identität der Band erkennbar, aber es klingt moderner, aber eben nicht aufdringlich modern.

Das ist eine sehr genaue Beobachtung. Man kann sich die frühen Alben der 70er-Jahre anhören und sagen; das war wirklich gut. Aber sie waren eben Produkte ihrer Zeit. Und sie waren auch für das damalige Publikum gemacht. Die Tatsache, dass diese Musik bis heute für vielen Menschen etwas bedeutet, ist schon erstaunlich. Aber man muss nach vorne schauen und sich weiterentwickeln. Als wir mit Bob anfingen, versuchten wir etwas zu schaffen, das aus unserer Generation kommt, aber so klingt, dass es für die Gegenwart geschaffen ist. Ich bin nicht sicher, ob das eine bewusste Anstrengung war. Aber wir hatten seine Expertise. Das hat zu dieser Kontinuität im Sound seit Now What !? geführt. Früher waren immer fünf Produzenten im Kontrollraum, also die Band. Jeder fand sein Instrument wichtiger als das der anderen. Ständig waren zehn Hände am Mischpult, die die Regler ihres Instruments weiter hochschoben. So sehr das dem eigenen Ego schmeichelt, für das Gesamtbild einer Platte ist das nicht immer zuträglich. Du brauchst einen Armeegeneral, der alles kontrolliert – das ist Bobs Job im Studio. Da ist er der Boss.

Und das bedeutet konkret für Dich?

Ich höre, was ich spiele. Ich versuche, meine Parts gut hinzukriegen, dabei höre ich nicht so sehr auf die anderen. Bob hört das Ganze. Da kannst du der Meinung sein, einen fantastischen Take abgeliefert zu haben, und dann sagt er dir: „Nahhh, das hatte überhaupt kein Feuer“. Und du hörst es dir an, und merkst sofort: Er hat recht! Ich denke, die Platte spiegelt hervorragend jeden einzelnen Charakter in der Band wieder, so wie er heute ist.

Für mich liegt ja die Qualität der Band darin, dass ihr zwar immer erkennbar bleibt, aber im Detail immer wieder etwas Neues einfliessen lasst, das mich aufhorchen lässt….

Hm. ich habe die letzten paar Monate mit den neuen Songs gelebt. Es fällt mir deshalb ziemlich schwer, etwas herauszudeuten, über das ich sagen könnte, wir haben da etwas ganz anders gemacht. Wenn man das Gefühl hat, an einer bestimmten Stelle braucht der Song etwas anders, wägt man verschiedene Möglichkeiten ab. Dann einigt man sich auf die , die man für die beste hält. Und wenn man etwas machen kann, was man nie zuvor getan hat, und damit glücklich ist, dann ist das eine ziemlich coole Sache. Dagegen ist es unheimlich einfach, etwas zu wiederholen, was beim Album davor schon funktioniert hat. Klar, wenn du eine Hitsingle hast, sagt dein Manager: Dann machen wir nochmal so was ähnliches. Aber das funktioniert nicht für uns. Wir haben einen Song aufgenommen – ich weiss nicht mehr welcher. Da gab es den Übergang vom Solo in die Strophe und das war uns einfach zu gewöhnlich. Wir fühlten, da fehlt etwas. Und Bob sagte, lass uns einfach vier Takte rausschneiden, und auf einmal klang der Akkordwechsel wirklich interessant. Wir hatten das also schon gespielt, aber halt nicht an der richtigen Stelle. Da war plötzlich etwas, wovon wir uns gewünscht hätten, schon vorher dran gedacht zu haben.

Du hast mal gesagt: Es gibt keine Regeln. Das klingt ja ziemlich anarchistisch für eine erfahrene, gut sortierte Band wie Deep Purple. Was bedeutet es konkret für Dich, für Euch?

Wenn ich sage, es gibt keine Regeln, dann ist das ja nicht wie bei einer jungen Band, die versucht sich eine eigene Identität zu schaffen. Unsere Identität ist da, wir zeigen nur verschiedene Seiten davon. Einfach das wiederzukäuen, was es vorher schon gab, macht keinen Sinn, das ist hoffnungslos. Du wirst nie eine Platte hinkriegen, die eine frühere kopiert und dabei besser klingt. Man muss immer wieder versuchen, etwa Neues zu schaffen.

Reden wir mal über die Texte, die der andere Ian schreibt. Er schreibt ja oft verklausulierte Sachen, deren Bedeutung sich nicht unmittelbar erschliesst. Versteht Ihr ihn denn immer sofort?

(lacht) Ich würde sagen, es ist Fifty/Fifty. Manchmal hat er ein paar Tage über irgendwas geredet, und dann hört man etwas in seinen Texten, was darauf Bezug nimmt. Machmal kommt er auch mit etwas mit versteckter Bedeutung. Da fragt man dann schon mal nach: „Kannst Du mir da auf die Sprünge helfen?“ Erst dann macht es Sinn. Vielleicht nicht auf allen Ebenen und nicht für jedermann. Aber es ist immer ein Körnchen Wahrheit in dem, wie er die Welt sieht. Er schreibt alles in einem kleinen Notizbuch auf. Da wird dann vielleicht zwei, drei Jahre lang nichts daraus entstehen, aber dann schaut er rein und findet ein paar Worte, von denen etwas ausgeht. Er hat ein Talent, Texte zu schreiben, die politisch sind, aber eben nicht vordergründig. Wenn der Dinge beobachtet, die ihm falsch vorkommen oder lächerlich. Dinge, derer wir uns bewusst werden sollten oder die wir ändern könnten. Wir waren immer der Meinung, wir sollten uns als Band nicht eindeutig politisch äussern, aber wenn du die Leute mit einem Text auf etwas hinweisen kannst, dann können sie immer noch selbst entscheiden, ob sie mit uns … oder eben Ian einer Meinung sind. Was es bei uns aber nicht gibt: Junge trifft Mädchen, sie verlieben sich und verbringen eine wunderbare Zeit zusammen. Es gibt eine Menge Leute, die fantastische Liebeslieder schreiben können, aber das ist nicht unser Thema. Wir machen das einfach nicht…

Deep Purple ist ja auch eine improvisationsfreudige Band auf der Bühne. Da denkt man vor allem an die Duelle zwischen Gitarre und Orgel. Wieviel kann denn der Drummer zu dieser besonderen Qualität beitragen?

Vieles von dem, was auf der Bühne geschieht, ist spontan. Aber das hängt sehr davon ab, dass sich alle wirklich genau hören können. Aber selbst mit dem besten Equipment und den besten Technikern, die wir beschäftigen, ist der Bühnensound nicht immer perfekt. Dann ist es nicht ganz leicht, genau zu hören, was Steve oder Don spielen. Das schränkt die Möglichkeiten schon etwas ein. Die Gefahr ist dann, dass du etwas spielst, was ihnen in die Quere kommt. Aber wenn alles perfekt ist, ist es einen Riesenspaß, das aufzunehmen, was ein Solo ausdrückt…. Das ist dann wirklich Musik. Wenn ich Don etwas spielen höre, das gegen den Beat läuft, dann kann ich darauf einsteigen. Wenn Steve eine kleine Lücke in seinem Solo lässt, kann ich die füllen – oder es bleiben lassen. An manchen Abenden gibt es solche Momente ständig, an anderen geht es gar nicht.

Wie sieht es bei der Arbeit im Studio aus? Wieviel Freiraum hast Du da?

Früher hatte man keine Click Tracks im Studio. Wenn man eine erregende Performance einfangen wollte, hatte man eine oder zwei Chancen, es richtig hinzubekommen. Aber dafür gab es absolute Freiheit. Wenn das Tempo ein bisschen aus den Fugen geriet, wenn man schneller wurde, es machte nichts. Man tat es gemeinsam, und es entsprach dem Gefühl der damaligen Zeit. Jetzt haben wir uns alle einer Gehirnwäsche unterzogen und sind Maschinen-Menschen geworden. Jeder von uns, die Musiker und das Publikum. Wenn wir etwas hören, das Temposchwankungen hat, denken wir automatisch: da stimmt was nicht. Dann hören wir uns alte Platten an, bei denen das Tempo ständig schwankt – und es fühlt sich perfekt an. Es ist eigentlich eine seltsame Vorstellung, dass das Tempo perfekt sein muss. Im Studio stößt du dabei immer an deine Grenzen, da kannst Du ein noch so guter Musiker sein. Aus Drummer-Sicht gesprochen: Diese ganz verrückten Fills kann man praktisch nicht spielen bei der Art und Weise, wie moderner Rock aufgenommen wird. Du kannst es versuchen, und du kannst es digital nachbearbeiten, aber es hat nicht den selben Flow, den es ohne diese Maschinen-Kontrolle hätte. Wenn du dann aber zurück auf der Bühne bist, ist es leichter, diese verrückten Fills zu spielen und dabei mehr zu wagen, als du es sonst tätest und einfach deiner Fähigkeit zu vertrauen, im richtigen Moment wieder auf der Eins zu landen. Solange du das kannst, ist alles okay. Ich werde immer wieder gefragt, warum ich im Studio nicht mehr so spiele wie damals. Die Musik ist anders, sie hat sich weiterentwickelt. Wenn ich am Schlagzeug zeigen will, was ich draufhabe, kann ich das auf der Bühne oder bei einem Drum-Festival oder einem Workshop. Wenn ich heute im Studio ein Platte aufnehme, ist für mich das Wichtigste, dass mein Spiel musikalisch das richtige für das jeweilige Stück ist. Ich muss nicht bei jeden Song versuchen, Buddy Rich zu sein. Vielleicht muss ich auch mal ein ganzes Album lang nicht Buddy Rick sein. Solange ich mit dem Gefühl und ein, zwei kleinen Momenten auf jeder Platte zufrieden sein kann, bin ich glücklich. Als ich ein junger Kerl war, wollte ich jedem beweisen, dass ich der Schnellste, Beste, Lauteste bin…. Das ist vorbei. Jetzt geht es mir darum, der Musik das Bestmögliche zu geben.

Deep Purple haben ja wohl aus Eurer Sicht immer das Beste gegeben. Nicht aber aus der Sicht mancher Kritiker, die die Bedeutung von Zeitgenossen wie Led Zeppelin oder Black Sabbath immer höher einschätzten. Wie steht ihr heute dazu?

Als wir anfingen, kam auf einen guten Journalisten zehn Pfeifen. Das waren die zehn, die sich selbst einen Namen machen wollte, statt die Bands bekannt zu machen. Es ist immer einfach, jemanden zu verreissen. Dabei spielte es keine Rolle, ob wir eine Show vor 15.000 Leuten gespielt hatten, die alle begeistert waren… und dann steht das einer mit einem Stift und schreibt: „Es war schrecklich, es war die schrecklichste Band, die ich je gesehen habe.“ Solches Zeug. Das bedeutet ja, dass sich die anderen 15.000 geirrt haben. Aber nun hat der Journalist plötzlich einen Namen. Auf der anderen Seite waren die wirklich großen Journalisten, die sich mit der Band auseinandersetzten, die Band kennenlernten, herausfinden wollten, was den Musikern wichtig war. Und wenn die eine schlechte Show spielten, dann schrieben sie das auch. Und lagen damit ziemlich oft richtig. Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir die Journalisten gar nicht brauchen. Unsere Fans glaubten sowieso nicht, was die schrieben, die kauften den Melody Maker ja auch nicht. Sie waren Rock‘n‘Roll Fans. Ich würde nicht sagen, dass wir uns unter den Journalisten Feinde gemacht haben, aber auch sicher kaum Freunde. Wir haben dieses Spiel nicht mitgespielt, und weil wir ihnen keinen Stoff liefern konnten, hatten sie auch nichts von uns. Irgendwann begannen wir uns gegenseitig zu ignorieren. Ich denke, wenn man lange genug im Geschäft ist, und die Medien irgendwann erkennen, dass jede Kugel, die sie abfeuern, das Ziel verfehlt, dann hören sie auf, gegen einen zu schiessen. Und fangen an nachzudenken: Es muss doch einen Grund geben, warum die immer noch da sind.

Auf Infinite gab es ein Cover: Ihr habt „Roadhouse Blues“ von den Doors in einer eigenen Version gespielt. Gibt es dieses Mal wieder so etwas?

Ich glaube, wir haben sowas dieses Mal nicht gemacht. Wir hatten so viele neue Sachen, dass wohl keiner auf die Idee gekommen ist. Falls jemand doch so etwas vorgehabt hätte, hätten wir es bestimmt probiert. Aber es war einfach nicht wichtig. Falls wir was aufgenommen haben, habe ich es vergessen. Das hätte eh nur eine halbe Stunde gedauert….

Das neue Album ist ja wieder länger. Das letzte kam mir etwas kurz vor

Man kann 13 Songs haben und das Album ist dann doch nur 35 Minuten lang, das kommt auf die Länge der Songs an. Ich war nie ein großer Freund von überlangen Alben. Wenn du ein 65 Minuten langes Album hast, dann sind meistens 20 Minuten davon komplett überflüssig. Man kann eine bestimmte Art Musik nicht so lange am Stück hören, ohne dass die Aufmerksamkeit nachlässt. Ich denke, 45 bis 50 Minuten ist vielleicht gerade das richtige. Oder nimm ein Konzert, das drei Stunden lang ist – sorry, das ist zu lang! Ein richtig hartes Rockkonzert – da sind nach drei Stunden die Musiker komplett am Arsch und das Publikum ist taub. Auch ein Film von drei Stunden ist zu lang! Das erfassen deine Sinne doch nicht!

Ich habe ja immer die verrückte Idee, Ihr solltet mal auf Tour gehen und nur Songs spielen, die ihr mit Steve aufgenommen habt. Also quasi „Best of Nineties und 21. Jahrhundert“. Kein „Highway Star“, kein „Smoke On The Water“. Ich weiss, das wird nicht passieren, aber lass uns doch mal ein bisschen spinnen, wie das wäre….

Das ist eine schöne Idee, da hast Du schon recht. Das Problem ist nur: Du musst eine Tour finanzieren, das muss zumindest Null auf Null aufgehen, du darfst nicht drauflegen. Aber normalerweise spielst du nicht für obsessive Fans. Du spielst für Leute, die dich entdeckt haben, als sie 18 Jahre alt waren. Jetzt sind sie 60 und gehen nicht jede Woche auf ein Konzert. Sie kommen und sagen: Ah, daran erinnere ich mich. Diese Leute würden nicht kommen, wenn du eine Show ankündigst, bei der nur die neuere Musik – sagen wir der letzten 20 Jahre – gespielt wird. Dann würdest Du kleinere Hallen buchen, müsstest aber trotzdem eine hundertprozentige Qualitätsproduktion anbieten. Das kostet eine Menge Geld. Wie gesagt, es ist eine großartige Idee, aber es gibt so vieles, was dagegen spricht.

Jetzt die unvermeidliche Frage: Wie geht es nach Album Nummer 21 weiter? Geht es überhaupt weiter?

Ich würde nicht sagen, dass das dies die letzte Platte ist. Wer weiss das schon?

Solange wir alle körperlich in der Lage sind, zu spielen und Freude daran haben, soll man nie eine Tür verschliessen. Ich glaube aber nicht, dass es eine Welttour geben wird, nicht so wie man es normal erwartet. Touren ist sehr anstrengend, und man muss sie geniessen können. Wenn es dir keinen Spaß mehr macht, dann wird auch der Rest nichts. Man muss hundertprozentig dabei sein, 95 Prozent ist zu wenig. Wenn jemand jetzt nicht mehr auf Tour gehen will, ist dagegen nichts einzuwenden. Aber es gibt einen Unterschied zwischen sieben oder acht Monaten um die ganze Welt und zwei, drei Wochen oder lange Wochenenden. Das scheint mir ein vernünftiger Weg, zu diesem Zeitpunkt damit umzugehen. Es kann aber auch sein, dass jemand in einem Jahr sagt: ich kann das nicht mehr. Dann ist es eben vorbei.