Michael Des Barres

The Key To The Universe

FOD Records / VÖ: 5.4.2015

Der Maquis mags schmutzig

„Unter der Gürtellinie-Musik“ hat Michael des Barres seine Songs im ROCKS-Interview 2011 genannt. Damals veröffentlichte er das Album Carnaby Street, das dem Hedonismus der 60er Jahre nachspürte, und klang wie die heiße Band im Club um die Ecke. Stimmig, aber im Verhältnis zum neuen Album eher Westentaschenformat.

Denn hier wird von den ersten Tönen an geklotzt. Die Band spielt mit inem ungeheueren Druck. Da gibt es nur geradliniges Drum-Gebolze im John Bonham-Stil, eine Lavagitarre, die keine Gefangen macht, und sich mit solistischen Sperenzchen nur sehr selten aufhält. Wie auch, ist doch kaum ein Song wesentlich länger als drei Minuten. Der mittlerweile 67-jährige Des Barres zelebriert noch einmal die schmutzige Flatterhaftigkeit seiner 70er Jahre Band Silverhaead (deren Bassist Nigel Harrison hier auch an Bord ist), ist dabei allerdings näher am wuchtigen Klang der Nachfolgekombo Detective. Nur ein wirklich cooler Alter kann I Want Love To Punch Me In The Faceüberzeugend singen, in Burning in Water, Drowning in Flames seinen ganz eigenen Kraft-Blues zelebrieren und sich am Ende mit der ziemlich schrägen Disco-Nummer Supermatural Lover verabschieden.

8/10