Random Acts Of Liberation
Butler Records I VÖ: 2.11.2018
Hochgezüchtete Klangskulpturen
Ein Riff, umwirbelt von hyperaktiver Rhythmik, zwischen Fein-und Grobmotorik pendelnd, aber dabei die Melodien nie ausser Acht lassend. So wirkt ›The Space Between The Waves‹ und entfaltet damit Sogwirkung zum Auftakt des Albums der aktuellen Inkarnation der 1990 gegründeten britisch-niederländischen Band.
Geboten werden über 70 Minuten extrem dichte Musik zwischen intelligent gemachtem Mainstream-Rock und halb-modernem Prog mit Metal-Einflüssen. ›All That Matters‹ und ›Amsterdam‹ sind konventioneller AOR, ›Aether‹ gleitet in fast barocker Schönheit auf einem weltvergessenem Groove dahin, während der zentrale Track, ›The Inner Darkness‹ in knapp über zwölf Minuten den gesamten musikalischen Kosmos dieser Band abbildet: Das Gelassene, das Getriebene, die emotionale und die brillant technisch unterkühlte Seite, die im Mittelteil in eine Frickel-Landschaft ausartet, die wie ein Beinahe-Zusammenstoss auf einer vielbefahrenen Kreuzung klingt. Aber da gibt es auch noch ›Dear Brian‹, mit seinem minimalistischen Arrangement (Geige und akustische Gitarre) die überzeugende und überraschende Antithese zu den übrigen hochgezüchteten Klangskulpturen.
8/10