Dream Theater
Progressive Metal
Roadrunner / VÖ: 19.9.2013
Leute, die Songtitel erfinden wie „False Awakening Suite“, und die auch noch in drei Unterkapitel unterteilen, sollte man zumindest mit Misstrauen betrachten. Die Band, die in in ihren Anfangstagen durchaus Virtuosität und Songschreiberfähigkeiten zu einer ganz neuen, originellen Verbindung von innovativem Prog und chromblitzendem Metal zusammenschraubte, wird immer mehr eine Parodie ihrer selbst.
Hier nun tuten Fanfaren wie aus einem Hollywood-Weltuntergangs-Blockbuster, die ein endloses Anneinanderreihen von angeberischem und unmusikalischen Double-Bassdrumgebolze, am Rechenschieber ausgedachten Tempiwechseln mit eingestreuten 08/15 Refrains von der Stange einläuten und zu einem ungeniessbaren Brei zusammenkleistern, der auch noch durch eine pampige matschige Produktion gekrönt wird. Das fühlt sich an, als fuhrwerke jemand dem Zuhörer mit einem Stroboskop im Hirn herum. Wenn das Stroboskop mal ausgeschaltet wird, gibt’s stattdessen abgestandene Gesangslinien aus dem 80er Jahre Pomp-Baukasten. Ein musikalischer Offenbarungseid. Entschuldigend liesse sich allenfalls anführen, dass die Gratwanderung zwischen Genie und Grauen bei dieser Art Musik sehr schmal ist.
5/10