Freakshow

Frontiers I VÖ: 04.09.2020

Biedere Hausmannskost

Das zweite Album der Band, die sich mit einigem Recht in der Nachfolge der Version von Asia sieht, der John Payne als Sänger vorstand. Deren Fans werden auch dieses Werk goutieren. The Dukes Return ist biedere Hausmannskost, geradliniger Mainstream Rock, der nicht besser wird durch ein schwülstiges Bordell-Saxophon-Solo von Eric Tewalt, indes Sänger Payne gleichzeitig erregt, angestrengt und müde klingt. Der im übrigen durch notorisches Gekrächze irgendwie Street Credibility vortäuscht, was im meist plüschigen Sound-Ambiente wie ein Fremdkörper wirkt. Der Titelsong allerdings hat wenigstens einen Hauch progressiver Kantigkeit – sogar Keyboarder Erik Norlander, sonst bekannt für ausufernde Klanglandschaften, hält sich hier eine Weile zurück, dafür tutet das Saxofon umso schwülstiger. The Monitors ist der Hit, den Asia mit Payne nie landen konnten – wobei der Refrain verdächtig nach Magnum klingt. Der Rest ist mehr oder weniger origineller Pomp-Rock mit vorhersehbaren Melodien, üppigen Arrangements und bedeutungsschwangeren Texten, die beiden letzten Songs etwa, The Ravens Cry und Until Them klingen, als habe ein angehender Musical-Komponist hier erste Gehversuche unternommen.

5 ½/10