Memphis Rock And Soul
Universal / VÖ: 7.10.2016
Back To The Roots
Melissa Etheridge wllte zurück zu den schwarzen Wurzeln der Musik, die sie schon als Kind unter dem Etikett ›Race Music‹ fasziniert hatte. So wie diese Künstler wollte sie singen. Sänger und Sängerinnen, die Spuren in Etheridges Gesangsstil hinterlassen haben, auch wenn ihre Musik bislang von ihren Fans eher als genuin weiß wahrgenommen wurde. Und so hält die Überraschung darüber nur kurz an, wie natürlich und scheinbar mühelos sie sich Songs des Stax-Labels angeeignet hat. Sam & Daves ›Hold On I’m Coming‹ vermählt die gitarrenbefeuerte Breitbeinigkeit, die man von ihr kennt, mit einem fulminanten Bläsersatz und einer ausdrucksstarken Gesangs-Performance, die die Erregteit der Vorlage nicht kopiert, sonder neu interpretiert. Johnnie Taylors ›Who’s making Love‹ besticht durch rhythmische Eindringlichkeit und die raffiniert gesetzten Bläser, während sie Otis Reddings. ›I’ve Been Loving You Too Long‹ mit Inbrunst vorm Abgleiten aufs Plüschsofa bewahrt und John Mayer als Gast ›Rock Me Baby‹ mit einem drahtigen Gitarrensolo veredelt. Die Produktion von Boo Mirchell ist kraftvoll, aber nicht überlebensgroß. Dass unter den 12 Stücken auch einige eher obskure, vergessene sind, ist ein zusätzliches Verdienst der Künstlerin, die damit erklärtermaßen ihr Publikum zum Entdecken der Originale animieren will.
8 ½/10