Mit Energie und Leidenschaft

Notiz: Für die großartige Inszenierung des „Jedermann“-Stoffes am Stadttheater Pforzheim war musikalisch die Kaiserslauterner Progmetal-Band Vanden Plas zuständig. Zusammen mit einem großen Ensemble inklusive Orchester, Opernchor, Tänzern wurde ein opulente Vision geschaffen. Ich konnte im Vorfeld bei den Proben zuschauen und mich ausführlich mit zwei der Hauptdarsteller – Chris Murray und Andy Kuntz – in aller Ausführlichkeit unterhalten. Es war mir ein Fest, bei dem ich wieder mal was gelernt habe. Der Artikel erschien im ROCKS und den BNN in jeweils gekürzter Fassung.

Fotos: Copyricht Sabine Haymann

Vanden Plas sind eine der produktivsten deutschen Progressive Metal Bands. Neben ihren regulären CD-Veröffentlichungen ist die Band um Sänger Andy Kuntz immer wieder an aufwendigen Theater–Projekten beteiligt. Das bislang letzte ist Everyman, die Umsetzung des klassischen Jedermann-Stoffes, derzeit am Theater Pforzheim zu sehen. Ein Blick hinter die Kulissen einer solchen Crossover-Inszenierung.

 1992 inszeniert Thomas Münstermann am Staatstheater Saarbrücken das Lloyd/Webber-Musical Jesus Christ Superstar. »Für die Produktion wurden sehr generös Gäste eingekauft, und da wurde mir für die Rolle des Simon Zelotes ein Rocksänger vorgeschlagen, der ziemlich wild aussah und auch ziemlich wild gesungen hat. Dazu hat man mir gesagt, der sei der Frontmann einer Band namens Vanden Plas. Das war Andy Kuntz.« Am 25. Oktober 1992 hat das Musical Premiere in Luxemburg, danach wurde es in Saarbrücken drei Spielzeiten lang sehr erfolgreich aufgeführt. »Vanden Plas hat die Show gespielt und das war schon geil«, erinnert sich Münstermann, heute Intendant des Theaters Pforzheim. Der Sänger findet das auch. »Das war für die Band die erste große Erfahrung, mit einem Orchester zu spielen. Und von da hat sich auch diese Affinität entwickelt, den Stoff den wir eh schon machten, auch episch zu unterstützen.« Die Inszenierung markiert den Beginn der Freundschaft zwischen dem Theatermann und dem Sänger, der immer noch ziemlich wild aussieht und wild singt. Jetzt hat Münstermann die von Andy Kuntz und Vanden Plas- Keyboarder Günter Werno komponierte Rockoper Everyman an sein Haus geholt, die schon 2015 am Pfalztheater Kaiserslautern eine Erfolgsgeschichte war. In Pforzheim ist sie in einer neuen Inszenierung zu sehen.    

Everyman basiert auf dem Jedermann-Stoff, bekannt durch die jährlichen Aufführungen bei den Salszburger Festspielen. Während dort das Schauspiel von Hugo von Hoffmansthal auf die Bühne kommt, haben die Vanden Plas-Musiker Günter Werno, Andy Kuntz und Stephan Lill ihre Version aus dem englische Moralstück „Everyman“ entwickelt. Der Jedermann (Everyman) scheffelt Geld, häuft Besitz an, lässt sexuell nichts anbrennen und behandelt Hilfsbedürftige wie den letzten Dreck. Er kennt keine Moral. Gott will Jedermann zur Rechenschaft ziehen und schickt ihm den Tod. Mit dem handelt der einen Aufschub aus. Niemand will ihn auf seiner letzten Reise begleiten. Eine gebrechliche Frau stellt sich ihm als seine guten Taten vor. Jedermann erkennt, dass er sein Leben ändern muss. »Es geht um Gott, um den Glauben, und um die Läuterung des Jedermann. Der sagt; Gut ich verstehe, was ihr meint, dass ich was Schlechtes getan habe. Aber ich als Regisseur finde es vermessen, das zu bewerten: Was ist gut, was ist schlecht. Was ist Himmel, was ist Hölle. Das sollte doch bitte jeder für sich machen«, erklärt Regisseur Philipp Moschitz seine Sicht auf den Stoff. Einen Stoff, wie geschaffen für ein große Rockoper.

Und wie geschaffen für Andy Kuntz und Vanden Plas. Sie sammeln über die Jahre viel Erfahrung in Sachen Crossover-Projekten, Kuntz steht als Sänger in weiteren Musicals wie der Rocky Horror Show und Evita auf der Bühne. An einem sonnigen Märztag dieses Jahres sitzt er ganz entspannt im Pforzheimer Theaterfoyer bei einer Tasse Kaffee. In wenigen Minuten wird er sich bei der Probe – noch ohne Kostüm und optisch ganz Metal-Sänger – in seine Rolle als Tod verwandeln. »2004 habe ich einen Anruf von Johannes Reitmeier gekriegt, dem Intendant des Pfalztheaters Kaiserslautern. Der hat mich gefragt ob ich meine Solo-Platte Abydos als Bühnenstück umsetzen könnte.« Auf dem Album verarbeitet er den Tod seines Vaters. Album wie Bühnenstück leben von ausladenden Arrangements, harter Musik und kalorienreichen Melodien. Von da an geht es Schlag auf Schlag: Ludus Danielis ist ein lateinisches Singspiel, ChristoO die moderne Adaption des Graf von Monte Christo. 2011 wird Blutnacht am Pfalztheater Kaiserslautern aufgeführt, ein Auftragswerk des Schriftstellers Wolfgang Hohlbein, die Umsetzung seine Romanzyklus Die Chronik der Unsterblichen.

»Nach und nach hat das eine begonnen, das andere zu befruchten. Die Erfahrungen aus dem Theater konnten wir dann auch in unserer Bühnenprogramm als Band einbringen.« 2015 entsteht Everyman – in einer ersten Inszenierung von Johannes Reitmeier am Pfalztheater Kaiserslauterm. »Das ist eine sehr grosser Stoff. Die Hoffmannsthalsche Variante hat mich aber nicht wirklich berührt. Ich fand aber den Stoff gut, habe recherchiert, und irgendwann stiess ich auf die mittelenglische Urversion des Everyman aus dem 15. Jahrhundert, und plätzlich hat mich das gepackt. Dann haben wir ein Szenario entwickelt und überlegt, auf welche Bilder man das aufbauen kann. Das ist bei einer Rockoper ganz wichtig, und darauf hin haben wir angefangen zu komponieren.«    

Die Arbeit fürs Theater und die klassische Bandroutine – CD Produktion, Tour, CD-Produktion haben viele Gemeinsamkeiten, allerdings unterschieden sie sich in einigen Punkten deutlich. »Grundsätzlich lege ich bei allen Platten ein Konzept für die Geschichte vor. Ich war noch nie gut darin, in einzelnen Songs eine Geschichte zu erzählen. Ich brauche immer den großen Bogen, insofern war ich da schon ein bisschen affin.« So viel zu den Gemeinsamkeiten, aber »es ist natürlich was ganz anderes, auf Szenen komponieren zu dürfen. »Man ist da viel freier. Obwohl progressive Musik ja eigentlich für fortschrittlich und weiterentwickelt steht, hat man als Band ja trotzdem eine Klientel, die eine gewisse Erwartungshaltung hat. Wir sind im Grunde mit dem, was wir mit Vanden Plas auf unseren Alben machen, wesentlich limitierter als das, was wir auf der Theaterbühne machen können.«

Chris Murray setzt sich dazu, der Darsteller des Everyman. Ein Mann, der ständig in Bewegung ist. Der Energie pur ausstrahlt und dem man beim Reden die Leidenschaft für das, was er tut, unmittelbar anhört und ansieht. Einer, der schon beim Kaffeetrinken wirkt, als sei er auf der Bühne. Einer, dem man seine 55 Jahre auch nicht aus der Nähe ansieht. Der so ziemliche alle grossen Musicals gesungen hat. Der aber auch schon den Siegmund in der Wagner-Oper Die Walküre gegeben hat. »Hier sind Jazznummern dabei«, greift er den Faden auf. »Bei einer Vanden Plas-Platte kann Andy das nicht so ohne weiteres machen. Da würden manche sagen: Was ist das denn?« »Wenn man so will, ist das, was wir hier am Theater machen, eigentlich progressiver. So wie Genesis früher«, wirft Andy Kuntz ein. »Es ist bildhafter, es ist teilweise wie Filmmusik. Und selbst wenn der Text noch fehlt, kann man sich die Szene schon vorstellen. Es ist eine große Freude, so an Musik herangehen zu können.« Und schon biegt die Debatte im die nächste Kurve: Sind nicht manche Progressive Metal-Bands auf dem Weg Richtung Musical? Wie etwa Dream Theater mit ihrenm vorletzten Werk The Astonishing. Chris Murray hat eine andere Theorie: »Es ist eher umgekehrt! Das Musical nimmt sich der Prog Metal-Form an. Ich denke, dass sich die Musik von heute im Musical wiederfindet. Das Theater hat gesagt: Aaah, geile Musik und hat die für sich genommen.«

Kurze Zeit später stehen Kuntz und Murray auf der Bühne, zusammen mit gut zwei Dutzend weiteren Akteuren. Ebenfalls dabei sind die Tänzer und Tänzerinnen des Theaterensembles. Regisseur Philipp Moschitz erklärt Wege, die die Darsteller nehmen sollen, feilt an Details. Bei der Szene, die gerade geprobt wird, fällt sofort der beeindruckende Kontrast der Stimmen von Chris Murray und Andy Kuntz auf: »Ich bin total glücklich, dass wir diese Stimmen hier kombinieren können«, sagt der Regisseur. »Chris kommt vom Operngesang, ist dann in Richtung Musical gegangen und hat eine Power in der Stimme und vor allem ein Timbre, das für solche Musik hervorragend passt, und dadurch Tiefe reinbringt. Er kann diese Töne nur produzieren, weil er diesen Hintergrund hat. Und Andy kommt mit dieser hohen Präzision und Power gerade in diesen höheren Lagen an und singt alles kurz und klein.«

Grundsatz-Diskussionen zwischen den Komponisten und dem Regisseur sollten vor Beginn der Proben erledigt sein, betont Andy Kuntz. »In dem Moment, in dem man so ein Stück abgibt, gibt man es wirklich ab. Wir haben uns im Vorfeld mit Pilipp Moschitz getroffen. Weil wir wissen wollten: wo will der hin? Er hat auf ein paar Kürzungen bestanden, wir haben das aber nicht gleich alles geschluckt, sondern dann in Absprache mit ihm erarbeitet.« »Es geht darum: Wie kriege ich es hin, dass die Musik mit diesem ernsten Stoff zusammenkommt, dass das zusammen greift«, beschreibt der seine Aufgabe. »Ich kannte Andy und Günter vorher nicht. Wir haben bei den ersten Treffen besprochen: Was ist uns wichtig, was ist euch wichtig. Wie kann man das auf die Bühne bringen und theatral überhöhen. Für mich ist das ein Crossover-Projekt. Wir haben den sehr starren Stoff Jedermann, gepaart mit Heavy Rock-Elementen und zum Teil Jazz-Momenten und haben dann den Charakter des Musical, weil eben eine Show-Nummer drin ist, weil eine Tanznummer drin ist. Das ist ja das Gute daran. Dass es abwechslungsreich ist, dass man von von einer Nummer in die andere geworfen wird. Man muss eine Spannung über fast zweieinhalb Stunden auf bauen. Natürlich ist die Musik geprägt von dem progressiven Metal, absolut. Aber wenn man das theatral den ganzen Abend durchhören würde, dann wären wir über die gesamte Länge des Stücks gleich. Deshalb müssen wir mit Spannungen arbeiten, deshalb werden verschiedene Stile der Musik verwendet. Da ist mal eine Ballade, die eine Emotion transportiert, eine Atmosphäre schafft. Dann wächst aus einer Shownummer der Metal-Klang, wenn der Tod dazwischen geht und sagt: So, jetzt räume ich hier mal auf. Die Kacke, die ihr hier macht, die wollen wir nicht mehr.«

Sechs Wochen lang laufen szenische Proben – am Anfang noch ohne Orchester, ohne Band. Aber wo bei Opern- oder Musicalproben ein Pianist die Musik aus dem Klavierauszug spielt, kann Moschitz auf Playbacks zurückgreifen, die Günter Werno erstellt hat. Mit dem Klavierauszug allein könnte man so nicht proben, erklärt Chris Murray: »Bei einem klassischen Stück ist hinlänglich bekannt, wie das Ding sich anhört. Aber bei dem, was wir hier machen, ist das nicht evident vom Klavierauszug. Was da steht , ist überhaupt nicht, was die Band und das Orchester spielen. Da würde das Feeling komplett fehlen. Ich muss ja den Groove hören und spüren, und darauf kann man dann lernen. Mit Playbacks zu arbeiten bei den Proben ist an so einem Haus aber für viele Leute ein Novum.«

Das realistische Gesamtbild entsteht aber erst, wenn die Solisten, der Chor und das Ballett des Theaters Pforzheim mit der Band un der Badischen Philharmonie Pforzheim proben: Eine Solo-Violine, vier erste Geigen, drei zweite Geigen, zwei Bratschen, zwei Celli, ein Kontrabass, zwei Trompeten, zwei Hörner, zwei Posaunen, ein Percussionist und die Bandmusiker werden sich dann im Orchestergraben drängen. Philipp Haag ist der musikalische Leiter und hält das ganze als Dirigent zusammen. Die Opulenz des Musicals, das Drama der Oper, die Härte des Metal, mit dieser Beschreibung der Inszenierung kann er sich identifizieren. »Die musikalische Opulenz spiegelt natürlich auch die Opulenz von Jedermann als Person wieder, der muss aus dem Vollen schöpfen, sonst kann man dieses Thema gar nicht bedienen.«

Die Musiker arbeiten bei dieser Inszenierung mit Clicktrack – sprich: Die Tempi werden vom zugespielten Metronom vorgegeben, für Haag ein Novum. Das ihm aber keine Sorgen bereitet. »Das hat den Vorteil, dass es überhaupt keine Diskussionen übers Tempo gibt«, schmunzelt er. »Ich glaube, dass ich an den Orchesterpart rangehen muss wie bei jedem klassischen Stück und jeder Oper auch. Wir haben aber noch die zusätzliche Dimension, dass das nachher alles mikrofoniert wird. Es wird anders klingen als bei den Proben. Es ist kein Selbstläufer, auch wenn es nach Click geht. Man muss jedenTakt ausarbeiten wie sonst auch.«

»Es ist ja nicht so, dass er den Click startet und dann zu McDonalds gehen kann«, bestätigt Chris Murray. »Der muss das auch zusammenhalten, wenn der Click ausfällt und manche Stellen sind auch ohne Click.« Das die Orchestermusiker sich auf das Stück einlassen und den Rockmusikern auf Augenhöhe und ohne Vorurteile begegnen, unterstreicht Philipp Haag. »Wir haben ein sehr offenes Orchester, das mit einer großen Selbstverständlichkeit an jede Partitur rangeht. Wir haben es ständig mit Genrewechseln zu tun, für die Musiker ist es einfach Alltag. Die proben mit mir diese Woche eine Jugendstück mit Westernmusik, haben gleichzeitig noch Everyman im Kopf und spielen abends eine Vorstellung Zigeunerbaron. Da beschwert sich auch keiner. Deshalb bekommen wir auch gute Kritiken, weil einfach die Energie überspringt. Man muss nicht darum kämpfen.« Eine Herausforderung ist das Schlagzeug. Das muss in diesem Fall ein für die Band absolut unübliches E-Drumset sein, sonst wird es im Orchestergraben ungemütlich. »Du kannst als Schlagzeuger natürlich auch viel Stimmung kaputt machen. E-Drums sind ei einfacher zu handhaben für die Orchestermusiker und den Toningenieur. Es gibt ganz leise Piano-Stellen. Der Schlagzeuger sitzt ja unter uns, und das wäre schon schlecht, wenn dann die ganze Bühne wackelt«, erklärt Andy Kuntz. »Und es sieht auch nicht gut aus, wenn sich die Orchestermusiker die Ohren zu halten«, lacht Chris Murray. Laut wird es trotzdem werden. Schon die Playbacks, die bei den Proben zu hören sind, lassen die schiere Wucht der Musik – aber auch ihre Dynamik – erahnen.

»Es macht immer Spass, neue Stücke zu machen, insbesondere auch zusammen mit denen die es geschrieben haben. Es ist die lebendigste Form den Musiktheaters, die wir im Moment haben. Und die ziehe ich dem toten Musiktheater, dem in Konventionen verfangenen Musiktheater vor«, gibt sich der Everyman-Darsteller überzeugt. Bei der Pforzheimer Inszenierung ist der große Vorteil für Regisseur und Ensemble, dass die Komponisten jederzeit greifbar sind, wenn es etwa um Nuancen der Gesangsparts geht »Meine Rolle als Hauptdarsteller ist, erstmal zu gucken: Was ist der Gedanke der Komposition. Welche hohen Töne sind da, wie schwierig ist es«, erzählt Chris Murray. »Ich nehme mir erstmal die hohen Töne vor. Ich muss versuchen, das so zu singen, wie die sich das gedacht haben. Kann ich das geil bedienen? Kann ich es noch geiler machen, wenn ich was eigenes dazu reinbringe.« »Ganz von der Partitur sollte man sich nicht lösen«, beschreibt Andy Kuntz diese Prozesse. »Es ist wichtig, dass sich jeder in der Partitur wohlfühlt, dass er seine Stärken rauskitzeln kann. Aber wenn er da und dort an seine Grenzen stößt – nicht weil er es nicht singen kann, sondern weil er es anders fühlt, sind wir sehr offen. Wir überlegen dann: wie könnte man diese Phrase so verändern, dass es klanglich passt, aber die Aussage trotzdem bleibt« beschreibt Andy Kuntz seine Sicht der Dinge.

»Es ist hier viel weniger festgefahren, als mit Leuten zu arbeiten, die glauben, sie haben heute früh mit Mozart Kaffee getrunken und wissen ganz genau, was er gemeint hat mit dieser Phrase, und genau so musst Du die spielen….« Bei diesem Satz ist er aufgesprungen, fuchtelt theatralisch mit den Armen und brüllt auch ein bisschen. Er redet sich in Rage: »Die Klassiker sind unfassbar festgefahren. Geh mal zu Barenboim und frage ihn, wie man was singt! Da gibt es so viel Aufführungstradition. Nimm La Traviata. Da wurden ganze Bücher darüber geschrieben, was es bedeutet, wenn in der Partitur „ad libitum“ steht.« (Ad libitum ist eine Vortragsbezeichnung in der Partitur, mit der das Tempo eines Stücks dem Interpreten freigestellt wird). »Da gibt es Leute, die glauben, Gott hat seinen Finger auf ihren Kopf gelegt, und genau diese Töne sind rausgekommen. Da wird keine Sechzehntel verändert. Die nehmen sich unfassbar ernst. Man weiss oft gar nicht, wie man mit denen umgehen soll.«

Für ihn zählt vor allem, dass das Publikum sich berührt fühlt, egal ob Musical Fan, Opernliebhaber oder Metalhead: »Ich glaube, wenn wir ehrlich aufs Publikum zumarschieren und eine Geschichte erzählen, die emotional packt, dann ist es egal, welcher Art Musik und welche Stilmittel du benutzt. Hier ist es eben Prog-Metal und Teile sind mittelenglisch. Es ist aber egal, solange du die Leute erreichst. Ich glaube an das intelligente, wissende Publikum. Das ist wie im Leben. Wenn du auf Leute zugehst, und konkret was auf den Tisch legst, dann befassen die sich auch damit.«