Saudades de Rock

Frontiers / VÖ: 12.8.2008

12 Jahre Pause, und nun also wieder ein Extreme Album, Man hört und fragt sich zunehmend verwundert, was man dereinst an dieser Band so zu schätzen wusste? War es der Gesang von Gary Cherone mit seiner genre-untypischen Mischung aus Hitzköpfigkeit und Unterkühltheit?

Waren es Nuno Bettencourts abgedrehte Gitarrenkünste, die ihn zu einem der wenigen wieder erkennbaren Guitar Heroes machten? Oder war es das wuchtige Drumming von Pat Badger, das in seinen besten Momenten an John Bonham erinnerte und erinnert? Mag alles sein. Das ist auch alles noch da, und doch ist diese CD eine einzige Enttäuschung für die Fans. Die dreizehn reguläre Songs des Albums sind nichts weiter als eine hochkompetent gespielte selbstsüchtige Nabelschau, die sich aus abgegriffenen Riff-Versatzstücken bedient. Grau und glanzlos. Wer auf sportliche Einzelleistungen steht, wird trotzdem seine Freude haben. Track 14 ist ein Demo von 1985, das hat, was Extreme heute fehlt: Leidenschaft.

4/10