The Sum Of No Evil

SPV / Inside Out / VÖ: 25.9.2007

The Sum of No Evil“ heisst eigentlich „Love“. Sagt Flower Kings Mastermind Roine Stolt. So sollte es auch heißen, aber dann kamen die Beatles mit dem Album eben jenes Titels. Pech – und auch irgendwie bezeichnend für die Musik der Flower Kings: Immer von hinten durch die Brust ins Auge.

Alles wie gehabt: Wenig Breitbeinigkeit, dafür umso mehr Weitschweifigkeit. Gute Produktion, angenehmer Habitus. Stücke von 13 bis 24 Minuten Spieldauer müssen wohl sein, auch wenn sich da nur in den wenigsten Fällen so etwas wie ein tragfähiger Spannungsbogen herstellen lässt. Es gelingt hier aber besser als auf dem etwas zerdehnten, zerfahrenen Vorgänger Album „Paradox Hotel“. Was Genre-Väter wie Yes in ähnlich langen Werken (Close To The Edge) erschufen, war in jeder Sekunde schlüssig. Hier dagegen wird oft aus der Summe der Teile nicht wirklich ein Ganzes. Und dennoch bleibt als Faszinosum die Fähigkeit der Band, so zu tun als ob. Denn sie interpretiert die kochkomplexen Klanggebilde so erdverbunden, und spielverliebt, dass man glaubt, das habe doch alles einen Sinn. Und wie um zu beweisen, was für lockere Typen sie sind, hauen sie einem auch mal jazzige Grooves um die Ohren. Man ahnt: Mit mehrfachem Hören stellt sich auch die Sinnfrage nicht mehr.

7 1/2 / 10