It’s All About Love
In-Akustik / VÖ: 26.9.2014
Erzählt uns nicht, dass Bluesrock nur noch eine Wiederholung sattsam bekannter Klischees und Phrasen ist, so tot wie Dixieland oder Rock’n’Roll. Und wenn es so wäre? Das Entscheidende ist bei dieser Art Musik immer das „Wie“, nicht das „Was“.
Und da haben die die Nase vorn, die glauben machen können, ihr Gitarrenspiel und ihr Gesang käme direkt aus einem spontanen Gefühl. Timo Gross ist so einer, der einem im Konzert Glückserlebnisse verschaffen kann wie weiland Rory Gallagher – auf CD funktioniert das fast genau so gut. Mit rohen, kernigem Gitarrenspiel voll dampfender Licks, das Melodie und Rhythmus gleichzeitig bedient. Die verrauchte, verruchte Stimme setzt noch einen drauf auf die Musik, die sich bewegt zwischen gradlinigem Rock, Americana und ganz klassischem, swingenden Shuffle, und dabei immer wieder überraschende Details aufnimmt. Da rutscht ein metallisches Riff dazwischen oder ein Song, der klingt, als habe ihn Keith Richards ihn dem Pfälzer eingeflüstert. Klar, Timo Gross erfindet die Musik nicht neu, aber er spielt und singt sie auf diesem Album so, als habe er sie gerade erfunden.
8/10