Hope
Frontiers / VÖ: 25.6.2008
Die Vorletzten Ihrer Art
Harem Scarem geben ihren kleinen Melodic-Rock Laden nach fast 20 Jahren auf. „Hope“ ist das letzte Lebenszeichen dieser bemerkenswert originellen kanadischen Band, die in Europa leider immer ein Insider Tip blieb. Wenn es denn ein Genre „anspruchsvoller Adult Oriented Rock“ gibt, hätten sie zusammen mit ihren Labelkollegen Winger in der Sparte einen Preis verdient.
Für griffige Songs mit langer Halbwertszeit, die Bon Jovi-Klischees meist weiträumig umschiffen. Für Refrains mit einer andere, hinterhältigeren Eingängigkeit, für ihren opulent gesetzten mehrstimmigen Gesang. Das Abschiedsalbum sieht sie allerdings nicht ganz auf der Höhe ihrer Schaffenskraft. Zwar schaffen sie im Titelsong ein Hochglanzpanorama des Optimismus, das auf einem soliden, vorsichtig umfrickelten Riff steht. Zwar spielt Peter Lesperance von gleißender Inspiration gerittene Gitarrensoli. Zwar gibt es auch dieses Mal keine süsslichen Balladen. Aber vieles klingt einfach zu vertraut auf diesem Album. Als wollten sie noch mal alle ihre schon bekannten Songwriting-Tricks in neuen Varianten vorführen. Raus kommt dabei Gebrauchsmusik, allerdings auf höchstem Niveau.
7/10