Beautiful Broken
Concord Music Group / VÖ: 8.7.2016
Garantiert keine Hits
Sieben der zehn Songs dieses Albums haben die Wilson-Schwestern schon einmal aufgenommen. Aber Beautiful Broken ist keine uminterpretierte Greatest Hits-Sammlung, sondern kramt tief in der Obskuritäten-Kiste. Die neu eingespielten Songs stammen fast alle von den Alben Passionworks, Private Audition und Bebe Le Strange aus den frühen 80er Jahren.
Jener Zeit also, kurz bevor Heart sich als pompöse Mainstream-Stadionband neu erfanden. Produktionstechnisch bleibt die Band mit den Neueinspielungen dem aktuellen Heart-Sound treu: nur nicht zu groß und breitbeinig klingen, dann schon lieber muffig. Daran ändert auch James Hetfield nichts, der zum Titelsong einen (unbedeutenden) Beitrag leistet. Daran ändert auch nichts die notorische Verbeugung vor Led Zeppelin im neuen Songs „I Jump“. Zuviele Balladen, zuviel orchestraler Schleim verwässern nicht nur den knochentrockenen Funk von ›City’s Burning‹. Grusliger Tiefpunkt ist das Paul Buckmaster Orchester-Arrangement in ›Sweeet Darlin’‹. Dagegen strahlt ›Heaven‹ als einsames Leuchtfeuer. Aus einem New Age-Intro schält sich mysteriös die Ann Wilsons Stimme, steigt hoch zu Berge, bis der feiste, behäbige Bandgroove den Song als Monument leuchten lässt.
6 1/2 / 10