Rare & Timeless
BMG I VÖ: 30.3.2018
Für Neueinsteiger nicht empfohlen
Man muss Ken Hensley lieben für seine Hammond-Dressur und für seine Stimme, die nichts gekünsteltes, affektiertes hat. Er mag nicht der technisch versierteste Sänger sein, aber er klingt abgrundtief ehrlich.
Rare & Timeless ist eine Zusammenstellung bisher unveröffentlichter Versionen bekannten Materials plus eigens dafür aufgenommener Songs. Die Auswahl mag ja die Favoriten des Sängers abbilden, aber ob sie in diesen fast durchweg weichgespülten Versionen ihr Potenzial ausschöpfen, mag angezweifelt werden. Immerhin gibt es mit ›Beyond the Stars‹ einen bodenständigen Rocker. ›If I Had The Time‹ wirkt hier blutleer, ›Guilty‹ ist ein streicherüberzuckertes Dramolett, das zeigt, dass Hensley auch richtig fetten Schmalz kann. ›The Last Dance‹ dagegen beweist, dass Gefühliges auch ohne geht. Dafür sorgt schon Glenn Hughes als Gast, der dem Song einen Spin ins Wahnsinnige gibt Den Tommy Lopez-Remix von ›Lady In Black‹ mit seinem plüschigen Disco-Gedengel könnte man Hensley allerdings als kaltblütigen Mord an seinem eigenen Jahrhundert-Song vorwerfen.
6/10