Acceleration Theory Part Two – Annihilation

RecPlay I VÖ: 06.12.2019

Wohlfühl-Prog für Anspruchsvolle

Dave Kerzner und eine lange Liste befreundeter Musiker (darunter Marco Minnemann, Nick D‘ Virgilio, John Wesley Jon Davison und Michael Sadler setzen die Geschichte über das Schicksal der Menschheit und die Begegnung mit ausserirdischem Leben fort. Mit den Stilmitteln und musikalischen Versatzstücken, die ihre Inspiration durch Altvordere wie Genesis, Pink Floyd und Yes nie verleugnen.

Dabei schwankt das Album zwischen Beklemmung und gelegentlich bombastischen, aber selten ins klischeehafte abgleitendem Wolfühlprog à la Alan Parsons (›You Don’t know How It Feels‹) – ein Kuschelkissen mit spacigem Flirren und schmeichelnden Chorgesängen. Dann wieder gibt es Pink Floyd-Anklänge in ›The Path‹ mit kristallklarem Georgel zu schrägem Taktmass im Mittelteil, wie es weiland Genesis zelebrierten. Immer wieder gelingt es, Atmosphäre zu schaffen, auch wenn da gar keine ist, in der man atmen könnte. Denn ›You Know What You Are‹ klingt , als sänge ein Astronaut von ganz weit her aus dem Orbit durch den luftleeren Raum. ›Annihilation‹, der 20-minütige Titeltrack ist eine Achterbahnfahrt von finster dräuenden Klängen über lichte, so noch nicht gehörte Gesangsarrangements hin zum kompletten Bauchladen zeitgenössischen Progrocks mit Traditionsbewusstsein.

7 ½ / 10