The Final Frontier
EMI / VÖ: 13.8.2010
Wie war das mit den Spekulationen? Nach diesem Album soll Schluss sein? Völlig ausgeschlossen. Iron Maiden werden immer weitermachen. Denn auch dieses Album zeigt die Band wieder als Perpetuum Mobile des musikalischen Stillstands auf allerhöchstem Niveau. Wie meinen Fanschar? Album ganz anders jetzt? Völliger Blödsinn!
Was sich mit dem Wiedereinstieg von Bruce Dickinson und dem Album „Brave New World“ 2000 andeutete, hier läuft es zum durchgängigen Stilprinzip auf: Die Songs werden länger, die Neigung zum Progrock ist unüberhörbar, und doch ist es das gleiche Album wie all die Jahre. Es bleibt allerdings beim Möchtegern-Progrock, denn die britischste aller britischen Bands komponiert noch immer wie eine wildgewordene Schülerbad, und pappt munter Versatzstücke aneinander, damit sie halt aneinander gepappt werden. Sphärische Intros, galoppierende Ritterrüstungsrhythmen, Beschleunigung, Bremsen, Unisono-Solo, das sich dann in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die drei Leadgitarristen aufsplittet, die uns nichts weiter mitteilen wollen, als dass sie drei Gitarristen sind, 76 Minuten lang. Und obendrüber schwebt jubelnd der Dickinson, die alte Luftschutzsirene, die nun langsam mit 52 auch mal ein bisschen verhaltener singt. Hat er wohl vom Kollegen Gillan abgeguckt. Tut ihm gut. Und ist gut für den Gesamtsound einer Band, die musikalisch und in Punkt Attitüde und Konservativismus weltweit nach wie vor konkurrenzlos ist.
9/10