The Diving Board

Mercury Records / VÖ: 13.9.2013

Je älter Elton John wird, desto konsequenter stößt er den Fummel ab – auch musikalisch. Die Abrüstung erreicht ihren vorläufigen Höhepunkt mit diesem, seinem 31. Studio-Album, das zwar viele Bläser und auch eine gelegentliche Gitarre in der Musikerliste aufführt, aber dennoch die Anmutung eines Piano-Albums mit dezent hingetupfter Zusatzinstrumentierung macht.

Diese Art der Inszenierung lässt die Geschichten, die Texter Bernie Taupin zu erzählen hat, heller strahlen. Musikalisch bewegt sich alles auf sicherem Terrain, die Varianten stecken im Detail. „A Town Called Jubilee“ versteckt hinter seinen Gospelchören eine unterschwellige Schunkeligkeit, „My Quicksand“ verbreitet tiefe Melancholie, wenn nicht gar Verzweiflung und führt sich am Ende gar auf wie ganz großes Musical-Drama (und das ohne Orchester!), „Home Again“ reicht in seiner unverstellten puren Emotionalität an frühe Glanzstücke wie „Madman Across The Water“ heran. Diesem wie auch den meisten anderen Songs tut übrigens die gealterte Stimme des Sängers durchaus gut.

8/10