Solo / Nattdjurstid (Re-Releases)
Tempus Fugit / SPV / VÖ: 29.1.2016. Orivinalveröffentlichung 1978 (Solo) und 1982 (Natttdjurstid)
Zwischen dem dritten und dem fünften Album der Schweden – beide klanglich ansprechend aufbereitet – liegen musikalische Welten. Solo, erstmals 1978 veröffentlicht, ist eine deutliche Weiterentwicklung zu den Vorgängeralben, vor allem der neu hinzugekommene Sänger Mats Löfgren mit seiner tieferen, wärmeren Stimme ist ein Gewinn für die jetzt im Schnitt kürzeren, kompakteren Songs.
Von Gitarrist Roine Stolt, der nach dem Album die Band erlassen wird, stammt der Löwenanteil der Kompositionen. Es gibt immer wiederkehrende Motive, schöne Gitarre-Orgel Unisono-Passagen, den Wohlfühlklang von Camel ebenso wie die Sperrigkeit von Gentle Giant. Der Ernst hat auch mal ein Ende, in ›Frog Funk‹ regiert der kindliche Humor: Statt Gesang gibt es Rülpser. 1982 sind von der Band, die Solo einspielte gerade noch Keyboarder Hans Lundin (der jetzt wieder Leadsänger ist) und Bassist Mats Lindberg übrig. Kaipa mutieren mit Nattdjurstid ähnlich wie Genesis zur Pop-Kapelle. Nur viel einfallsloser, mit Schlagseite zu New-Wave-Plastikpop, und einer Homerecording-Billigproduktion. Die Neuauflage enthät drei Bounustracks, darunter die Single ›Cellskräck‹, die auf der Originalversion des Albums nicht enthalten ist. Hans Lundin hat das Album remixt und dabei auch ursprünglich nicht verwendete Instrumentalspuren genutzt – was aber diesen peinlichen musikalischen Offenbarungseid nicht besser macht.
8/10 Solo
3/10 Nattdjurstid