Atomic Ark
Sensory / VÖ: 6.9.2013
Geht’s auch eine Nummer kleiner?
Vivien Lalu, Keyboarder, von dem die Musik durchweg stammt, treibt sie eine Horde gewiefter Exzellenz-Techniker vor sich her, die viele Zirkuskunststückchen beherrschen. Das ist alles so clever in den Fluss der Musik hineininszeniert, für eine Weile. Bis Girarisst Simone Mularoni von einem solistischen Krampfanfall geschüttelt wird. In ›War On Animals‹ muss man mal auf die irre verschachtelte Rhytmik hören. Gitarre, Drums und Bass scheinen permanent aneinander vorbeizuspielen. Finden aber auf rätselhafte Weise immer zur Eins zurück. Etwas, was Drummer Virgil Donati bei Planet X schon aufs Schönste vorexerziert hatte. Aber Gemach, gelegentlich schauen auch vollkommen unerwartet leichtfüßige Pianoparts vorbei, befremdlicher Sprechgesang oder ganz ungewöhnliche Orchesterpassagen (›Bast‹). Und dann ist da noch das 20 Minuten Stück ›Revelations‹. Alle Befürchtungen oder – je nach Standpunkt – Erwartungen werden erfüllt: Am Anfang Gewitter, dann Klavierkonzert, dann Samtvorhang, Szenenwechsel: Sänger Martin Lemar raunt geheimnisvolles wie weiland Geoff Tate. Fliessende Basslinien, unendliche Weiten. Wieder Szenenwechsel: graue Riffs, Gesang jetzt schon dramatisch, anstrengend, angestrengt. Viel Abwechslung, viel Bildungs-Anspruch. Sehr viel kalkulierte Extase. Tolle Produktion. Ehrfurcht, euer Ehren. Spannende Musik ist das nicht unbedingt, intelligente allerdings schon..
6 1/2 / 10