The Move / Shazam
Esoteric Recordings / VÖ: 11.8.2016, Originalveröffentlichung 1970
The Move, die ihr Debütalbum 1967 veröffentlichten, wirkten zwischen den harmonischen Beatles und den rabaukenhaften Stones wie ein rätselhaftes, schwer zu fassendes Chamäleon. Das Debüt besticht vor allem durch eine verwirrende Vielfalt an musikalischen Einfällen und wirkt als Ganzes wie eine Collage. Psychedelia, handfester Rock, softes Gesäusel. Selbst die Hits ›Here We Go Round The Lemon Tree‹ und ›Flowers In The rain‹ lassen einen schrägen Humor aufblitzen. »Jeder Roy Wood-Song war anders«, wird Frontmann Carl Wayne im Booklet zum zweiten Album zitiert, »und so großartig sie auch waren, hatten wir uns damit selbst ins Knie geschossen.« ‚Shazam‘, erschienen im Februar 1970, wurde dementsprechend von der Kritik geliebt, weniger vom Publikum. Das Album, das nur sechs längere Songs enthält, ist Progrock à la The Move. Der nicht mit Handwerker-Meisterbriefen protzt, sondern einfach nur scheuklappenfrei ist, und selbstredend immer wieder mit irren Wendungen aufwartet. Bereits 2007 erschienen aufwändige Wiederveröffentlichungen der beiden Alben auf Salvo. Die neuen Editionen von Esoteric Recordings erweitern diese noch. The Move enthält neben dem remasterten Original-Mono-Album auf zwei CDs zahlreiche Bonus Track, alternative Versionen, Stereo Mixe. Die dritte CD besteht aus BBC Sessions von Januar 1967 bis Januar 1968. Der Clou der Shazam-Edition ist ebenfalls eine CD mit BBC Sessions, die unter anderem einige Interview-Schnipsel plus eine gewagte Mischung von Coversongs (von Beach Boys bis Neil Diamond) enthält.
The Move 7/10
Shazam 8/10