Love and Endings

Burning Shed / VÖ: 12.3.2012

Leise ist das neue leise

Wer keine Zeit hat, sich auf diese Musik einzulassen, der sollte es bleibenlassen. Die Aufnahme dieser Töne sollte in einem abgedunkelten Raum fernab von jeder Störung erfolgen, so zerbrechlich wirkt diese Musik auch noch in den Live-Fassungen.

no-man, 1987 vom späteren Porcupine Tree Mastermind Steven Wilson und Sänger Tim Bowness gegründet haben mit diesem Album einen ihrer eher seltenen Live-Auftritte festgehalten und bieten mit diesen Band-Arrangements einen guten Einstieg in ihr Werk für noch nicht Bekehrte. Porcupine Tree Fans dürften hiermit mehr anzufangen wissen als mit den Studioalben. Langsame Tempi lassen den Stücken Raum, sich zu entwickeln, luftige Gitarren wechseln ab mit Distortion-Wänden und formen Klanglandschaften, die mit dem Wort Song nur unzureichend beschreiben sind. Das unaufdringliche Violine-Spiel von Steve Bingham bringt zudem eine warme Klangfarbe ins Spiel, die perfekt mit Bowness Gesnag harmoniert, der nicht von dieser Welt zu sein scheint. ›Time Travel In Texas‹ rockt gar vorsichtig und ›Lighthouse‹ ist kompositorisch am nächsten an dem dran, was man landläufig unter Prog versteht. Die DVD – mit nur zwei Kameras aus Publikumsperspektive gefilmt – vermittelt ein optisch adäquates Bild des Konzerterlebnisses.

8/10