Surreal
Think Tank Media / VÖ: 21.6.2016
Moog-Masturbations-Meister
Erik Norlander verrät sich schon durch das angeberische Equipment-Foto, und wenn im ersten Songtitel gleich das Wort Overtüre vorkommt, ahnt man, wohin die Reise geht. Der Meister des Keyboard-Pomps ist neben seinem Solo-Schaffen unter anderem bekannt durch seine Zusammenarbeit mit der ebenso pompösen Lana Lane (die hier auch ihre Stimme für den einzigen Vokal-Titel leiht) und den etwas besser geerdeten Rocket Scientists.
Hier nun hängt er – befreit von allen Rücksichten – eine ebenso wohlklingende wie banale Melodie an die andere, stattet sie wahlweise mit schwelgerischem Piano, antiken Synthesizersounds und den handelsüblichen Prog-Grooves. In ›The Galaxy Collectors‹ immerhin lässt er Gitarrist Alastair Greene bodenständig dagegenhalten und spielt einige glasklare Hammond Passagen. Kaum keimt Hoffnung, blubbert die Moogburg wieder. ›Unearthly‹ ist eine wahre Freude für Teilzeit-Esoteriker und wäre allenfalls als Soundtrack zu Atemübungen geeignet, wie überhaupt das ganze Album eher als Funktionsmusik für musikfremde Tätigkeiten taugt, denn als Musik an sich.
4/10