Eingestellt am 7.12.2025
Mit 17 gründet Justin Nova in Offenburg Fresh Daily. „Das war meine erste richtige Band. Ich habe die Songs geschrieben und habe mir Jungs zusammengesucht. Das war Alternative Rock. Damit konnte man in Clubs spielen, die ganz großen Nummern waren noch weit weg“. Fresh Daily macht zwei Platten und Justin gewinnt mit seinen damaligen Mitstreitern einen Wettbewerb des Regionalsenders Welle Fidelitas. Eigentlich ist Justins erlernter Beruf Industriekaufmann: „Ich habe damals bearbeitet, aber ich hatte Melodien im Kopf und die habe ich mir auf den Anrufbeantworter gesungen um abends zuhause die Songs dazu zu schreiben.“
Im Jahr 2000 überlebt er knapp einen schweren Autounfall. Von da an lebt er nach der Devise: Das Leben ist zu wertvoll, um es mit einem ungeliebten Job zu verschwenden. „Ich habe noch im Krankenhaus wieder angefangen, Songs zu schreiben“. Als Sohn eines deutsch-amerikanischen Paares hat er den entscheidenden Vorteil des Native Speakers. „Ich bin hier aufgewachsen, habe aber erst im Kindergartenalter Deutsch gelernt. Ich hätte ja auch Dreirad fahren können, aber ich wollte die Platten hören und die waren in Englisch. Ich hatte immer mehr Zugang zu Billy Joel, Bruce Springsteen als zu Udo Lindenberg oder den Ärzten.“
Nachdem er sich endgültig für den Beruf Musiker entschieden hat, organisiert er sich. Er managt sich selbst, spielt so viele Konterete wie möglich, ist 2003 einer der ersten Studenten an der Mannheimer Popoakademie. „Wir waren so eine bisschen Veruchskaninchen. Es hat etwas Publicity gebracht und ich habe Leute aus dem Business kennen gelernt, aber musikalisch konnten sie mir nicht so richtig weiterhelfen“.
Also verlässt er sich ganz auf sich selbst. 2006 eröffnet er mit seiner Band die Show von Silbermond in der Karlsruher Europahalle. 2007 gründet er die Curbside Prophets, die ihre ganz eigene Art Reggae spielen, Coverversionen und eigene Stücke. „Irgendwann sind wir auf den Gag gekommen, Songs die gar nichts mit Reghae zu tun haben, auf Reggae umzuschreiben. Das Pubkikum fand das cool und witzig“. Dieses Konzept bringt sie 2012 und 2013 auf die Hauptbühne beim Fest in der Karlsruher Günther Klotz-Anlage. „Wenn man da vor 50.000 Leuten gespielt hat, fühlt man sich toll, aber man ist deshalb nichts Besseres. Ich komme immer recht schnell in den normalen Modus zurücl. Ich habe ja eine Familie und Feunde unm mich rum, die mir alles andere als Puberzucke in den Asrsch blasen. Die sind eher meine größten Kritiker.“
Mit der Nova Music School hat sich Justin 2011 ein zweites Standbein geschaffen und damit offenbar ein Bedürfnis junger Menschen getroffen. Das selbst in der Corona-Zeit noch gewachsen ist: 20 Lehrkräfte unterrichten an zwei Standorten inzwischen 300 Schüler und Schülerinnen. „Wir leben in einer Wohlstandgesellschaft, in der Musikunterricht auch mit einem entsprechenden Preis noch möglich ist. Im Augenblick zumindest noch“, sagt er nachdenklich. „Ich bin überzeugt, Eltern wissen heute auch, dass die Kinder nicht den ganzen Tag nur am Handy daddeln sollten. Wir versuchen, individuell auf die Kinder einzugehen. Wir haben viele Konzepte, die auch ohne Notenlesen funktionieren. Aber klassisches Klavier nach Noten ist genauso erlaubt wie Ukulele spielen mit drei, vier Akkorden und dazu singen. Wir müssen gucken, dass wir die Kinder emotional abholen, da sehe ich unseren Auftrag. Dass wir die Kinder im Herzen begeistern.
PERSÖNLICH: Justin Nova wurde am 23. September 1978 in Lahr geboren. Er bezeichnet sich selbst als „sehr zielstrebig, eben so wie die typischen Jungfrauen sind. In der Schule war ich eher oberer Durchschnitt.“ Nach der Fachhochschulreife kam zuerst die Ausbildung zum Industriekaufmann, aber schon 1996 gründet er die Band Fresh Daily – und im Jahr 2000 entscheidet er sich endgültig für den Beruf des Musikers. 2011 ruft er die Nova Music School ins Leben, die er bis heute leitet.
Vorbilder oder Idole: Das ist eine schwierige Frage. Billy Joel, Huey Lewis, Bruce Hornsby, das waren meine Heroes. Gerade Billy Joel ist sehr facettenreich, macht tolle Musik und tolle Texte von „Piano Man“ bis „We Didn’t Start The Fire.“ Platten von Billy Joel habe ich schon in meiner Kindheit auf dem Schlagzeug mitgespielt.
Lebensmotto? Nutze den Tag. Oder vielleicht noch das: Wenn der Mist Dir bis zum Hals steht, solltest Du den Kopf nicht hängen lassen.