Deleted Scenes
Castleface I VÖ: 10.4.2020
Alles so schön bunt hier!
Man kann dieser kalifornischen Band allzu große Nähe zu allen möglichen Acts im Spannungsfeld zwischen Pop und Progressive Rock unterstellen: Von Beatles bis Bowie, von ELO bis Alan Parsons. Mancher Vergleich ist ja auch richtig: Aha, das sind also die Beatles.
Das ist der erste Gedenke, der den Hörer bei ›Andromeda‹ anfliegt. Ganz so ist es natürlich nicht, die Band macht die Harmonien der Fab Four hier fürs 21. Jahrhundert tauglich macht – und klingt dabei weder allzu modernistisch noch nostalgisch. ›Automatic Air‹ und der Titelsong haben haben dieses extrem relaxte amerikanische Prog-Rock-Flair, wie es in den 70er Jahren etwa von Ambrosia (erinnert sich noch jemand an die?) kultiviert wurde. ›Problem Addict‹ haut in die selbe Kerbe, setzt aber etwas mehr Gitarrenpower ein. ›Several Bullets‹ schielt nach 80er Jahre-Fusion, und könnte nicht ›Freaks‹ auch ganz gut klingen, wenn Supetramp es erfunden hätten, zu Zeiten von Breakfast in America? Aber diese Bläser? Nein, doch nicht! Die Band bedient sich bei einem breiten Spektrum an Dagewesenem, klaut aber nicht, sondern lässt sich inspirieren – und macht ihren eigenen Sound daraus. Der Hörer muss ganz bis zum Schluss dranbleiben: Die neun Minuten ›The End An The Beginning‹ bringen alles – diesmal rein instrumental – nochmal mit etwas mehr rockiger Schubkraft auf den Punkt. Ja, das passt alles zusammen.
7 ½/10