Prehensile Tales
InsideOut Music I VÖ: 15.5.2020
Ein schillerndes Panoptikum
Der etwas leichtgewichtigere Spocks-Beard-Nebensproß steigt mit ›Raining Hard In Heaven‹, einer flauschigen Einladung in die Disco ein. Zunächst, aber dann werden doch alle Geschütze aufgefahren, die die Frickelkompetenz bietet.
Dave Meros schafft sich in einen Bass-Rausch, auf- und absteigende Harmonien unterfüttern scharfe Gitarren-Eskapaden und Drummer Jimmy Keegan spielt mit vier Armen und Beinen. ›Here in My Autumn‹ beginnt als eingängiger Song, hebt ins geschmackvoll Verschachtelte ab und fällt durch erweiterte Instrumentierung auf. Wie überhaupt über das Album verteilt immer wieder Flöte, Trompete, Cello und Saxofone zu hören sind. ›Elegant Vampires‹ erinnert an Kansas – nicht nur wegen der Violine, ›Why Don‘t We Run‹ verbindet eine Melodie mit Suchtpotenzial mit hochglanzpoliertem, hüpfendem Edel-Pop mit überraschender Schlagseite zu Tex-Mex Music, inklusive Trompetensolo. Es ist ein Album der Kontraste, und die darauf folgenden 17 Minuten ›Lifeboat‹ dürften auch dem zusagen, der auf konventionellen barocken Pomp-Prog à la Alan Parsons steht. Mit den Idee in diesem Stück würden andere ein komplettes Doppelalbum füttern.
8 1/2/10