Headstrong

Frontiers Records / VÖ: 10.11.2017

Endlich mal wieder eine geradliniges Gitarrenalbum ohne allzuviele Produktionsmätzchen, möglichst keyboardbefreit, das war die erklärte Devise von Bassist und Producer Dennis Ward. Und in der Tat klingt es wie eine Rückbesinnung auf die Tugenden von „Electrified“ (1998) dem dritten Album der Karlsruher mit David Readman am Mikro – allerdings mit weniger Seele.

Die meisten Songs klingen als seien sie für einen furiosen Festivalauftritt geschrieben worden, um die Konkurrenz von der Bühne zu blasen. Alles sofort mitsingbar, ausgestattet mit sportlichen Griffbrettrasereien („Path Of Destiny“) für Fans der Luftgitarre und klanglich mit Schlagseite Richtung Metal („Whistleblower“). „Man Of Sorrow“ präsentiert die besonderen Stärken der Band: wohldosiertes Pathos, einen Riff wie vier Öltanks, und vor allem ein ordentlicher Klumpen Blues in David Readmans Stimme, der auch der einzigen Ballade „Vagrant Of The Night“ gut steht, bevor die Gitarrenarbeiter Reitenauer und Kofler wieder ihr klangschönes Doppelsägewerk anwerfen. Und dann wird wieder Party gefeiert wie vor 20 Jahren. Die Digipack Edition bringt als Bonus ein Live-Album mit vielen Publikumsfavoriten, 2013 in der Ludwigsburger Rockfabrik aufgenommen, und ebenfalls partytauglich.

7 1/2 / 10